Lendringsen. . Die Evangelische Kirchengemeine Lendringsen plant ein „Quartier an der Christuskirche“ mit neuem Gemeindehaus, Kindergarten und Wohnen.
Das Matthias-Claudius-Haus neben der evangelischen Christuskirche in Lendringsen soll durch ein neues Gemeindehaus ersetzt werden, das den gegenwärtigen Bedürfnissen stärker gerecht wird und effektiver genutzt werden kann (wir berichteten). Nun soll ein erweitertes Gesamtkonzept entstehen, das auch den Kindergarten und einen zusätzlichen Komplex für betreutes Wohnen einschließt. Die Pläne wurden am Sonntag in der Gemeinde vorgestellt.
Zur Umsetzung des Konzeptes wurde zu Beginn des Jahres ein
Architektenwettbewerb ins Leben gerufen, zu dem sechs Teilnehmer ihre Vorschläge für die Gestaltung des neuen „Quartiers“ einreichten, so Reinhard Drees, der den Wettbewerb betreute. Es handelte sich um ein anonymes Verfahren, so dass ausschließlich die Inhalte der Vorschläge diskutiert und eine externe Beeinflussung ausgeschlossen werden sollten.
1. Preis für „post welters + partner“
Als Gewinner des Wettbewerbs gingen die Architekten Sven Grüne und Rüdiger Brosk vom Büro „post welters + partner“ aus Dortmund hervor, die laut Preisgericht durch die Art der Anordnung der Gebäude um die Kirche bestachen. „Die Kirche soll der Mittelpunkt des Quartiers sein“, so Grüne, „die Gebäude sind so angeordnet, dass sie die Kirche quasi ‚umarmen‘.“ Zudem solle der Kirchvorplatz eine einladende Geste vermitteln, die Kirche zu besuchen.
Zweiter und dritter Preis gehen nach Menden
Jetzt muss zunächst der Bebauungsplan erstellt werden; die Umsetzung der Quartiers-Pläne kann dann voraussichtlich in etwa zwei Jahren beginnen.
Der 2. Preis des Architektenwettbewerbs geht an die Mendener „Vedder + Berndes“, der 3. Preis an „Hilker + Jochheim“, ebenfalls aus Menden.
Bei den Gebäuden handelt es sich um drei zentrale Elemente des Bauplans: neben einem neuen Kindergarten-Gebäude und dem Gemeindehaus wird ein Wohnhof für betreutes Wohnen als zusätzliches Angebot hinzugefügt, das eines der aktuellen Bedürfnisse erfüllen und den gesamten Komplex beleben soll. Darüber hinaus soll ein überdachter Weg eine barrierefreie Verbindung zwischen Gemeindehaus und Kirche darstellen.
Trotz der Neubauten sollen die alten Baumbestände definitiv erhalten bleiben. „Das Grün bildet den Rahmen für das Gemeindezentrum“, so Brosk, und wurde deshalb in die Entwürfe integriert.
Baustart in etwa zwei Jahren
„Wenn alles gut läuft, können wir in circa zwei Jahren anfangen zu bauen“, schätzt Brosk. Da die drei Hauptelemente relativ unabhängig voneinander sind, würden sie voraussichtlich nacheinander realisiert. Pro Bauabschnitt wird aktuell mit rund 1,1 Mio. Euro an Kosten für die Umsetzung gerechnet. Laut Reinhard Drees könne sich die Preisgestaltung jedoch immer noch verändern – vor den Gesprächen bezüglich des Bebauungsplans könne man noch keine genauen Zahlen voraussehen.