Menden. Die Trailshredder Sauerland wollen Mendenern eine Alternative zum Bikepark Winterberg bieten - doch das Vorhaben gerät ins Stocken.

Noch im November 2019 sah es so aus, als ob Menden in absehbarer Zeit eine Mountainbike Downhill-Strecke bekommen würde. Nun, gut ein halbes Jahr später, könnte die Umsetzung jedoch zum Erliegen kommen. Der Sportausschuss empfiehlt dem Bauausschuss demnach, die Planungen vorerst auf Eis zu legen.

Fläche war bereits gefunden

Der Mountainbike-Verein Trailshredder Menden plant seit April 2019 einen sogenannten Trailpark im Stadtforst. Statt an der Kirchtreppe oder auf illegalen Strecken im Wald sollte ein offizieller Treffpunkt entstehen, eine Alternative zu den professionellen Routen in Winterberg. „Die jungen Menschen können nicht jeden Tag dort hinfahren, wo es auch eine entsprechende Anlage gibt“, erklärte Markus Kisler vom Stadtsportverband (SSV) seinerzeit. Doch nachdem der Verein bis zum 15. Mai kein Konzept für Wartung und Betrieb der Strecke vorgelegt und damit eine von der Stadt gesetzte Frist hat verstreichen lassen, könnte die Strecke nun bald vom Tisch sein. Der Verein habe nicht darlegen können, "inwieweit er die Wartung und Unterhaltung der Anlage leisten und damit einen geordneten Betrieb sicherstellen kann", heißt es dazu in einer Vorlage des Sportausschusses.

Dabei war mit einer Fläche am Haunsberg (WP berichtete) bereits ein passender Ort gefunden. Mehr noch: Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises hatte ebenso grünes Licht für die Fläche gegeben. Eine mögliche Änderung des Flächennutzungsplans - die Strecke befände sich innerhalb eines Landschaftsschutzgebietes und müsste entsprechend als Fläche für den Radsport ausgewiesen werden - ist vonseiten der Stadt bereits bei der Bezirksregierung Arnsberg erfragt worden. Ebenso hat die Stadt beim Gemeinde-Versicherungs-Verband in der Sache angefragt.

Projekt noch nicht gänzlich abgeschrieben

Doch beim - vor allem vom Sportausschuss bereits geforderten - Betriebs- und Wartungskonzept geraten die Planungen nun ins Stocken. "Für Waldbereiche, die für spezielle Nutzungen freigegeben werden, gelten hohe
Sorgfaltspflichten", heißt es dazu. Zwar wäre die Stadt als Eigentümerin der Fläche im Kern zur Kontrolle
und Überwachung des ordnungsgemäßen Zustands und für die Sicherheit der Downhill-Strecke verantwortlich, auch wenn die Verkehrssicherungspflicht mittels eines Nutzungsüberlassungsvertrag auf den TS Sauerland übergehen würde. Das mache eine sorgfältige Wartung der Anlage unabdingbar. Das werde am Beispiel des Bikeparks in Winterberg deutlich. Dort würden die Strecken - an deren Bau Mitglieder der TS Sauerland beteiligt waren - zweimal täglich kontrolliert. Das sei dort nur aufgrund einer besonderen Organisationsstruktur, nämlich einen Wirtschaftsbetrieb, leistbar. "Die Wartung der Anlage setzt einen hohen personellen Aufwand voraus, den die Stadt Menden nicht übernehmen kann. Kann und wird dieser Aufwand auch nicht vom TS Sauerland erbracht, kann die Einhaltung der Verkehrssicherungspflichten nicht gewährleistet werden", erklärt die Stadt dazu.

Der Verein war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Allerdings erklärt Antragssteller Markus Kisler vom Stadtsportverband nun, dass das ganze "zu kurzfristig gedacht" gewesen sei. Der SSV habe der teils jugendlichen Führungsriege der TS Sauerland womöglich zu viel Verantwortung übertragen. In Verbindung mit personellen Wechseln innerhalb des Vereins habe sich die Kommunikation zudem schwierig gestaltet. Gänzlich abschreiben möchte Kisler das Projekt jedoch nicht: "Man muss das Konzept vielleicht einfach der Realität anpassen." Heißt: Ein Verfahren zur Umwidmung der ins Auge gefassten Fläche am Haunsberg könne durchaus angestoßen werden. Ins Detail könnte ein Verein - oder auch die Stadt - dann gehen, wenn das Genehmigungsverfahren abgeschlossen ist. Das geht in eine ähnliche Richtung, wie sie sich die Verwaltung vorstellen könnte. Sollte sich ein Betreiber finden, der sämtliche Verpflichtungen nachweislich übernehmen kann, sollten die Planungen wieder aufgenommen werden, heißt es dazu vonseiten des Teams Schule und Sport.

Gänzlich abgeschrieben ist das Projekt allerdings nicht. Sollte sich ein Betreiber finden, der sämtliche Verpflichtungen nachweislich übernehmen kann, sollten die Planungen wieder aufgenommen werden, heißt es dazu vonseiten des Teams Schule und Sport in der Stadtverwaltung.

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