Menden. Der Traum der TS Sauerland von einer eigenen Downhill-Mountainbikestrecke in Menden könnte bald Realität werden. Doch es gibt noch Hindernisse.

Die Hönnestadt könnte in absehbarer Zeit ihre erste Downhill-Mountainbikestrecke bekommen. Eine erste Hürde hat das Vorhaben nun im Sportausschuss genommen.

Ungewöhnlich voll waren die Zuschauerränge im Sportausschuss. Rund ein dutzend Mitglieder der Trailshredder Sauerland wollten wissen, ob ihr Vorhaben eines sogenannten Trailparks politische Unterstützung findet. „Die jungen Menschen können nicht jeden Tag dort hinfahren, wo es auch eine entsprechende Anlage gibt“, erklärte Markus Kisler vom Stadtsportverband (SSV) den Ausschussmitgliedern. Im Rahmen des Freizeitsportkonzepts der Stadt begleitet der SSV den TS Sauerland bei der Suche nach einer eigenen Strecke und stellte für den Verein auch den entsprechenden Antrag.

Mendener als erfahrene Streckenbauer

Es gehe ausdrücklich nicht um eine Detailplanung, so Kisler. Man wolle lediglich eine geeignete Fläche für den Trailpark finden. „Die Stadt Menden ist als Eigentümer gefragt.“ 20 aktive Mitglieder habe der Verein seit Gründung im Frühjahr 2019, berichtete Kevin Mawson. Zusammen mit seinem Bruder werde er den Bau der Strecke übernehmen. Beide kennen sich aus, haben lange Zeit im Bikepark Winterberg gearbeitet und waren dort für Streckenbau und -Wartung zuständig.

Geplant ist die Downhill-Strecke am Haunsberg. Dort hat der Verein zusammen mit Stadtförster Dirk Basse eine Fläche ausgemacht, die nicht mehr nutzbar sein soll. Das Problem: Die Fläche ist im Flächennutzungsplan als Waldfläche innerhalb eines Landschaftsschutzgebietes ausgewiesen. Demnach ist die Untere Naturschutzbehörde und die Untere Forstbehörde in die Planungen mit einzubinden. Eingriffe in die Natur sind detailliert vorzulegen.

Details noch zu klären

Mit Blick auf das Freizeitsportkonzept lobte Tina Reers (Grüne) das Engagement des Vereins. „Man merkt auch, dass im Hintergrund schon sehr viele Leute dabei sind“, so Reers.

Auch die Christdemokraten stehen hinter dem Vorhaben des Vereins. Doch für Joachim Buß (CDU) bleibt die Frage nach der Haftung auf der Strecke im Falle eines Unfalls. Vonseiten der Verwaltung hieß es dazu, dass „Einzelheiten über einen Nutzungsüberlassungsvertrag“ geregelt werden könnten. Es werde zwar gerade mit Blick auf die Änderung des Flächennutzungsplans „einiges an Arbeit verursachen, aber davon sollten wir uns nicht abschrecken lassen“.

Verein braucht langen Atem

Auch für Reers könne eine umfangreiche Vorarbeit kein „Totschlagargument“ sein, das das Vorhaben der Trailshredder zunichte macht. „Wir sollten es unterstützen, damit der Verein auch starten kann.“ Ähnlich sah es auch Sebastian Meisterjahn (SPD): „Wir sind die nicht ersten die so eine Strecke bauen, die Einzelheiten werden sich schon klären.“ Zuletzt machte Ulrich Menge vom Team Schule und Sport den Vereinsmitglieder nochmals deutlich, dass es bis zum Bau einer Strecke noch ein weiter Weg ist: „Verlieren Sie nicht den Mut“, so sein Hinweis. Denn die Änderung des Flächennutzungsplanes könne durchaus mal eineinhalb Jahre in Anspruch nehmen.

Einstimmig entschieden sich die Mitglieder des Sportausschusses schlussendlich, die Planungen für eine Downhill-Strecke in Angriff zu nehmen.