Fröndenberg. Die SPD Fröndenberg trifft sich am Samstag in der Schützenhalle Ruhrtal mit Corona-Sicherheitsvorkehrungen. Es ist ein Parteitag wider Willen.
Ein Parteitag wider Willen: Die Nominierungen für die Kommunalwahl im Herbst müssen alle politischen Parteien in Präsenzversammlungen absegnen. Bauchschmerzen wegen der Pandemie hin oder her. Deshalb trifft sich die SPD Fröndenberg am Samstag in der Schützenhalle Ruhrtal in Warmen, mit den üblichen Corona-Sicherheitsvorkehrungen.
„Wir hatten ja keine andere Wahl“, lässt Torben Böcker, Stadtverbandsvorsitzender der Fröndenberger Sozialdemokraten, seine persönliche Meinung zur Präsenzpflicht durchblicken. Entsprechend musste er dann mit seine Vorstandskollegen auch einen Termin ansetzen. Digital wäre es ihm lieber gewesen. Aber in diesem Bereich tut sich Deutschland bekanntlich manchmal noch schwer. „Vielleicht ja zur Wahl 2050“, sagt Böcker, ein bisschen scherzhaft, ein bisschen zynisch auf die Frage, ob sich die moderne Technik dann irgendwann auch auf diese demokratischen Entscheidungsprozesse auswirken kann.
Tische und Sitzplätze mit ausreichend Abstand
So also trifft sich Samstagnachmittag ab 13 Uhr die Fröndenberger SPD zum Stadtparteitag in der Schützenhalle Warmen. Die Tische und Sitzplätze für die 22 Delegierten stehen in ausreichendem Abstand. Eine Maskenpflicht haben sie die Entscheidungsträger selbst für die Versammlung auferlegt.
Im Fall des Falles werden auch noch die sogenannten Mund-Nase-Bedeckungen vor Ort zur Verfügung stehen, ebenso wie Desinfektionsmittel. Außerdem verzichtet man auf den sonst üblichen gemeinsamen Imbiss und die Ausgabe von Getränken. Viele Veranstaltungen sind im Moment im Sinne des Pandemieschutzes ja noch verboten.
Lösungen für Parteien
Die Aufstellung von Sabina Müller als ihre Bürgermeisterkandidatin hat die SPD Fröndenberg ja bereits Anfang des Jahres, vor dem Coronaausbruch, beschlossen. Die CDU hält ihren Nominierungsparteitag Anfang Juni, ebenfalls in der Schützenhalle Warmen, ab.
Auch wenn es Diskussionen und Stimmen für eine Verschiebung der Kommunalwahl NRW weg vom 13. September 2020 gab, so hält die Politik derzeit jedenfalls an diesem Termin
fest.
Christoph Börger vom Ordnungsamt betont, dass alle Vereine und Gruppen, die jetzt unter den erlaubten Rahmenbedingungen wieder Treffen durchführen können und wollen, bei der Stadt jederzeit um Rat und Hilfe fragen können.
Ausdrücklich davon ausgenommen sind politische Versammlungen. Das bestätigt auf Nachfrage auch Christoph Börger vom Fröndenberger Ordnungsamt. Die üblichen Corona-Spielregeln wie etwa zum Mindestabstand sind ja bekannt. Eine ausdrückliche Genehmigung für den SPD-Parteitag seitens der Behörde war nicht nötig, erläutert Börger. Ebensowenig werde man im Laufe des Tages zur Kontrolle der Maßnahmen an der Schützenhalle vorbeischauen.
Einige SPD-Mitglieder bleiben lieber zu Hause
Torben Böcker unterstreicht, man werde natürlich von sich aus sehr penibel auf die Einhaltung achten um jedes unnötige Risiko auszuschließen. „Lieber etwas zu viel als zu wenig.“ Neben den Delegierten sind auch alle anderen SPD-Mitglieder eingeladen, an dem Stadtparteitag teilzunehmen. Einige hätten aber auch schon im Vorfeld erklärt, angesichts der aktuellen Situation lieber zuhause zu bleiben. Torben Böcker verweist auf das hohe Durchschnittsalter der Parteimitglieder. „Da geht es uns ja genauso wie den anderen Parteien.“
Kandidaten für alle Wahlkreise
Die SPD hat alle Wahlkreise im Stadtgebiet mit Blick auf die Kommunalwahl mit Kandidaten besetzen können. Samstag sollen diese dann offiziell von der Versammlung aufgestellt werden. Wen der Stadtverband ins Rennen um die Mandate für den Kreistag schickt (endgültig entscheidet darüber dann der Unterbezirk), da will sich Böcker noch nicht in die Karten schauen lassen. Vor dem Stadtparteitag trifft sich am Vormittag an gleicher Stelle noch der Ortsverein Frömern/Ostbüren/Palz. Auch deren Vorsitzender Sebastian Kratzel sieht dem Tag nicht ohne Bauchschmerzen entgegen. „Ich persönlich hätte diese Versammlung lieber nicht gemacht.“