Menden/Dortmund. 2016 ist ein Senioren-Paar in Menden brutal ausgeraubt worden. Ein Serbe wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Er legte Revision ein.
Ein brutaler Räuber soll im Mendener Ortsteil Platte Heide ein betagtes Ehepaar ausgeraubt und in hilfloser Lage zurückgelassen haben. Nach erfolgreicher Revision beschäftigt der Fall aus Menden jetzt erneut ein Gericht.
Dreieinhalb Jahre nach einem brutalen Raubüberfall auf das betagtes Ehepaar beschäftigt die Tat seit Montag das Dortmunder Landgericht. Der Prozess ist nötig geworden, weil der 36-jährige serbische Angeklagte gegen ein erstes Urteil des Landgerichts Arnsberg erfolgreich Revision eingelegt hatte.
Arnsberg verurteilt Angeklagten
Im Februar 2019 hatte die Schwurgerichtskammer den Mann unter anderem wegen zweifachen Mordversuchs und schwerer räuberischer Erpressung zu lebenslanger Haft verurteilt. Diese Entscheidung hob der Bundesgerichtshof später auf, weil über die Frage eines möglichen Tötungsvorsatzes neu entschieden werden soll.
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Zusammen mit zwei bislang unbekannten Komplizen soll der Angeklagte im November 2019 nachts in das Haus der jeweils 84 Jahre alten Eheleute eingedrungen sein. Laut Anklage wurden die Opfer brutal geschlagen und anschließend mit Kabelbindern und Panzerklebeband gefesselt und geknebelt. Nachdem die Täter einen im Keller stehenden Tresor ausgeräumt hatten, waren sie mit 30.000 Euro Bargeld, Münzsammlung und scharfer Schusswaffe geflüchtet.
Bisher nicht geäußert
Nach Ansicht der Arnsberger Richter hatten sie die Opfer absichtlich nicht aus ihrer hilflosen Lage befreit. Es sei ihre Absicht gewesen, dass die Eheleute stürben und damit als Zeugen nicht mehr zur Verfügung stünden.
Nur durch Zufall wurden die Senioren am nächsten Tag von Nachbarn gefunden und gerettet. Der Angeklagte hatte seine Beteiligung an der Tat im ersten Prozess bestritten. Ein anderer Täter müsse seine DNA am Tatort verteilt haben, hieß es damals.
Im zweiten Prozess in Dortmund hat sich der Serbe bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert.