Der Mendener Unternehmer Ulrich Bettermann (OBO) fordert ein Ende der Corona-Beschränkungen nach Ostern. Er holt erneut zum Rundumschlag aus.
Menden. Der Mendener Unternehmer Ulrich Bettermann (OBO) fordert ein Ende der Kontaktbeschränkungen wegen des Coronavirus nach Ostern. Das politische Management der Corona-Krise brauche „mehr wirtschaftliche Professionalität und Kompetenz“, um die Folgen der Corona-Krise zu überwinden, erklärte das Unternehmen in einer schriftlichen Mitteilung.
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Den bisherigen Ansatz zur Bewältigung der Coronakrise nannte Bettermann in der Mitteilung unzureichend. „Während Kleinunternehmer rasch an öffentliches Geld in Form von Direktzuschüssen kamen, merken sie nun, dass das Geld vorn und hinten nicht reicht und der Staat sie quasi in die Schwarzarbeit treibt.“ Die Situation mittelständischer Firmen sei schwieriger, da sie nur Kredite als Liquiditätshilfe unter bestimmten Umständen erhalten können.
Ulrich Bettermann (OBO): „Ab Ende April wird es richtig schlimm“
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Auch wenn die Maßnahmen zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung notwendig seien, sind nach Bettermanns Ansicht extreme Ausgangsbeschränkungen nicht auf Dauer erforderlich. „Bis Ende April kann die Wirtschaft durchhalten, dann wird es richtig schlimm.“ Deshalb müsse es nach Ostern eine erste Lockerung geben, was laut Gesundheitsexperten auch möglich und von der Regierung des Nachbarlandes Österreich schon geplant sei, sagte Bettermann.
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Bettermann warnt davor, öffentliche Gelder in ohnehin angeschlagene Unternehmen zu pumpen: „Für viele gehört solide Finanzierung offensichtlich nicht mehr zum Geschäftsmodell. Ein Selbstständiger oder Unternehmer, der nicht einmal ein, zwei oder drei Monate überbrücken kann, stellt sich selber ein Armutszeugnis aus.“ Bettermann betont in diesem Zusammenhang, dass er „sein Unternehmen aus eigener Kraft zur heutigen Bedeutung gebracht hat“.
OBO verweist auf seine Ankündigung, am Standort Menden 25 Millionen Euro für zwei Logistikstandorte und Montage zu investieren und am Vertriebsstandort Moskau ein neues Logistik- und Vertriebszentrum für 6,5 Millionen Euro zu bauen, um gemietete Räume verlassen zu können. Was das Unternehmen nicht erwähnt: Gleichzeitig wird in Frankreich ein Standort des übernommenen Unternehmens Rehau geschlossen.
Kritik an Laschet, Spahn, Merkel und Söder von Merz-Fan Bettermann
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Bettermann, der bekennender Fan von CDU-Politiker Friedrich Merz ist, kritisiert die Politik: „Kein Politiker hat bisher ein Wort darüber verloren, in Corona-Zeiten selbst einen persönlichen finanziellen Beitrag zur Überwindung der Krise zu leisten. Millionen Arbeitnehmer und Selbstständige müssen verzichten und sich einschränken, da ist es nur gerecht, dass auch Politiker ihren Beitrag leisten statt Wasser zu predigen und selber Wein zu trinken.“ Bettermann tritt selbst immer wieder in Politik-Kreisen auf. Er zählt den verstorbenen Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) und Alt-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) zu seinen Freunden.
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O-Ton Bettermann: „Auf einer Pressekonferenz am 25. Februar vor dem Ausbruch der Corona-Krise meldete das Duo Armin Laschet und Jens Spahn plötzlich zwei Stunden vor dem angekündigten Auftritt von Friedrich Merz seien Anspruch auf den CDU-Parteivorsitz beziehungsweise die Kanzlerkandidatur an. Als es in Sachen Corona ernster wurde, brachte sich Markus Söder in Stellung frei nach dem Motto ‚Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte‘. Seitdem haben wir einen Wettlauf, bei dem sich Frau Merkel schon wie im Vorruhestand fühlte und einige Reisen absolvierte, bis sie merkte, welche Dimensionen Corona annahm. Bis heute ist die Politik im Blindflug. Leider gibt es kein hinreichend kompetentes Politmanagement für die Wirtschaft. Die muss laufen, denn ohne geordnete Wirtschaft bricht am Ende alles im Staat zusammen.“
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