Fröndenberg. Aufgrund des Coronavirus beschließt Fröndenberg den Frühlingsmarkt abzusagen und einen Senioren-Treff zu schließen. Doch das ist nicht alles.
Die Stadt Fröndenberg reagiert auf die aktuelle Erlasslage bezüglich des Coronavirus und sagt unter anderem vorsorglich den Frühlingsmarkt am 5. April ab. Der beliebte Markt im Himmelmannpark lockt für gewöhnlich mehrere tausend Menschen nach Fröndenberg. Damit verbunden ist auch ein Innenstadtevent und der verkaufsoffene Sonntag des Werberings. „Auch das wird der Werbering absagen.
Es laufen im Moment Gespräche, ob wir die Veranstaltungen verschieben können“, sagt Ole Strathoff, der bei der Stadt für Veranstaltungen zuständig ist. „Wir bedauern die Absage sehr. Aber uns sind die Hände gebunden.“
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Auch diese Events finden nicht statt
Der 45. Ruhrtallauf des VfL Fröndenberg, der für Samstag, 14. März, angesetzt war, fällt aus.
Wie schütze ich mich vor einer Ansteckung?
Das Gesundheitsministerium des Bundes teilt mit: „Die Verhaltensweisen sind mit denen zum Schutz vor Grippeviren identisch: Regelmäßiges und gründliches Händewaschen, richtiges Husten und Niesen sowie Abstand zu Erkrankten halten – das sind die effektivsten Schutzmaßnahmen im Alltag. Auch Händeschütteln sollte unterlassen werden. Wenn die Möglichkeit besteht, sollte auf Reisen verzichtet, öffentliche Verkehrsmittel gemieden und von zu Hause aus gearbeitet werden. Im Allgemeinen sollten jegliche Kontakte reduziert werden.“
Und: „Bürger und Bürgerinnen, die älter als 60 Jahre sind, sollten sich gegen Pneumokokken impfen lassen.“
Die ausverkaufte Vorstellung „The Voice of Schnöttentrop“ in der Kulturschmiede am 20. März werde höchstwahrscheinlich ausfallen, sagt Christof Börger vom Ordnungsamt. Dort steht die finale Entscheidung aber noch aus.
Die Tanznachmittage mit Thomas Weber am 15. März und 13. April im Landhaus Püttmann sowie am 29. März in der Kulturschmiede sind ebenfalls abgesagt worden.
Krisenmanagement bei der Stadt eingerichtet
Ein Stab für außergewöhnliche Ereignisse beschäftigt sich derzeit mit der sich immer wieder verändernden Bedrohungslage und berät über das weitere Vorgehen der Stadt, sagt der Beigeordnete Heinz-Günter Freck. „Wir wissen nicht, wie sich die Situation weiter entwickeln wird“, sagt Ole Strathoff. „Wir werden die Infektionen nicht verhindern können“, ergänzt Ordnungsamtskollege Christoph Börger. „Aber durch jede Absage können wir dazu beitragen die Verbreitung zu verlangsamen, damit unser Gesundheitssystem nicht überlastet wird“, so Börger.
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Der aktuelle Erlass des Ministeriums besage, dass Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen abgesagt werden müssen. Doch auch bei kleineren Events gelte es zu prüfen, ob eine Bedrohungslage bestehen könnte. „Wir haben alle Veranstaltungen der nächsten Wochen im Blick und sprechen mit den Verantwortlichen“, sagt Christoph Börger. Seine Abteilung gehe jede davon durch und bewerte die Lage. „Wir könnten Veranstaltungen auch erbieten“, sagt er.
Meist sei es ausreichend und sinnvoller mit den Verantwortlichen zu sprechen. „Einige sagen von sich aus ab.“ So habe beispielsweise ein Gesangverein vorab angefragt und um Rat gebeten. Da sich diese Veranstaltung vernehmlich an älteres Publikum richte, habe man entschieden darauf zu verzichten.
Generell prüfe die Verwaltung, welche Zielgruppe aus welchem potenziellen Einzugsgebiet zu einer Veranstaltung kommen könnten. „Es wird auch empfohlen, Namenslisten zu machen“, so Christoph Börger. Das helfe dabei, im Ernstfall bei einer Infektion den Herd rückverfolgen zu können.
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Senioren sind besonders gefährdet
Auch die Begegnungsstätte für Senioren, das Allee-Café, wird ab Montag, 16. April, vorsorglich geschlossen, sagt Ole Strathoff. Es ist die einzige Einrichtung dieser Art, die die Stadt betreibt. Bis zu den Osterferien soll das Seniorencafé zunächst die Türen nicht öffnen, da es sich bei der Zielgruppe um eine der besonders gefährdeten Personengruppen handelt. Die Stadt möchte kein Risiko eingehen.
Normalerweise hat das Allee-Café montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr geöffnet. Dort werden eigentlich Frühstück, Mittagstisch und Nachmittagskaffee angeboten.
Theater ohne Rahmen sagt ab
Die Stadt Fröndenberg und der Verein Theater ohne Rahmen haben sich gemeinsam entschieden, die geplanten Aufführungen in der Gesamtschule am kommenden Wochenende abzusagen. Betroffen ist das Stück „Der nackte Wahnsinn“ von Michael Frayn, eine Komödie über eine Theatergruppe. Der erste Beigeordnete der Stadt Heinz-Günter Freck teilt mit, dass die Termine Freitag, Samstag und Sonntag ausfallen. Derzeit prüfe der Verein, ob und wann Ersatzveranstaltungen durchgeführt werden können und wie der Verein mit den bereits verkauften Karten verfahren möchte.
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Christoph Börger: „Vielleicht wird es auch weitere Einschränkungen in städtischen Gebäuden geben.“ Dieses sei die erste Maßnahme. Man habe sich dafür entschieden, um nicht nur die Besucher, sondern auch die Schüler zu schützen, die in den Räumlichkeiten ab Montag wieder verkehren.