Fröndenberg/Unna. Briefe lösen in Fröndenberg und Unna erneut Großeinsätze aus. Die Polizei sieht bisher keinen Zusammenhang zwischen den Taten.
Die Kreispolizeibehörde Unna sieht bisher keinen Zusammenhang zwischen den beiden ABC-Großeinsätzen, die sich am Montag in Fröndenberg und Unna ereignet haben.
Gegen 11 Uhr hatten Mitarbeiter im Treffpunkt Windmühle auf dem Mühlenberg einen Brief geöffnet, in dem sich ein unbekanntes Pulver befunden hatte. Um 11.25 Uhr ging ein Brief mit verdächtigem Inhalt beim Radiosender Antenne Unna ein. „Wir sehen keinen Zusammenhang zwischen diesen Fällen“, sagt Vera Howanietz von der Kreispolizeibehörde.
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Seit rund einem Jahr tauchten im Kreis Unna immer Briefe auf, die mit einem unbekannten Pulver gefüllt waren. Mehrere Großeinsätze waren die Folge. Ob die jüngsten Ereignisse damit in Verbindung stehen, „das wäre Glaskugel-Lesen“, sagt Vera Howanietz.
Treffpunkt Windmühle
Der Treffpunkt Windmühle, eine beliebte Jugendeinrichtung des Kreises, setzt einen Notruf ab. Ein verdächtiger Brief ist eingegangen. Die Einsatzkräfte sperren daraufhin das Gelände ab. Es befinden sich keine Kinder oder Jugendlichen in den Gebäude, sondern nur drei hauptamtliche Mitarbeiter des Kreisjugendamtes. Sie sind mit dem Brief in Kontakt gekommen und dürfen deshalb das Haus nicht verlassen. Sie werden während des Einsatzes betreut.
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Eine Spezialeinheit der Feuerwehr Dortmund, die Analytische Task Force (ATF) rückt an und untersucht den Brief mit dem pulverigen Inhalt. Erste Untersuchungen sind nicht eindeutig. Die Spezialisten fordern deshalb weiteres Personal und Material aus Essen an. Gegen 18 Uhr dann schließlich die Entwarnung: Es gibt keine Hinweise auf eine Gefahr, die von der Substanz ausgehen könnte, teilt die Kreispolizeibehörde mit.
Erst Ende Februar hatte der Treffpunkt Windmühle im Fokus gestanden. Der langjährige Leiter Thomas Reimann war plötzlich versetzt worden – einen Nachfolger gibt es bisher nicht. Das sorgte für große Proteste. Unter anderem das Bündnis für Familien und Eltern meldeten sich zu Wort. Ob der generelle Unmut über die Versetzung in Verbindung mit dem jüngsten Vorfall steht, dazu möchte sich der Kreis Unna nicht äußern. „Wir bitten, die polizeilichen Ermittlungen abzuwarten. Die Kripo ist dran“, sagt Birgit Kalle von der Pressestelle.
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Antenne Unna
Gegen 11.25 Uhr wird erneut ein Brief mit verdächtigem Inhalt bei einem Radiosender am Ostring in Unna gemeldet. In der Vergangenheit ist Antenne Unna schon mehrfach Ziel solcher Attacken geworden. Die Mitarbeiterin reagiert souverän, öffnet den Brief nicht und setzt einen Alarm ab. Auch hier gibt es sofortige Absperrungen. Weil die Fälle ähnlich gelagert sind und sich die ATF in der Nähe befindet, entschließen sich die Experten, den Brief ungeöffnet und sicher verpackt nach Fröndenberg zu bringen, sagt Vera Howanietz. Das Ergebnis: In dem Umschlag befindet sich keine verdächtige Substanz, sondern ein gefaltetes Schriftstück. Was dort geschrieben steht, möchte die Polizei nicht preis geben.
Die Kriminalpolizei hat in beiden Fällen die Ermittlungen zur Aufklärung der Straftat wegen des Verdachts von Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten aufgenommen.