Fröndenberg. Nächste Runde im Konflikt um die Versetzung von Windmühlen-Leiter Thomas Reimann. Fröndenbergs Bürgermeister holt zum Rundumschlag aus.
Nach der Versetzung des Windmühlen-Leiters Thomas Reimann reagiert nun Fröndenbergs Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe in einer Stellungnahme auf die Ausführungen des Kreises. Rebbe kritisiert vor allem die „hochgradige Ressourcenvergeudung“, die aus der Versetzung resultiert und fordert zeitnah ein Konzept für den Kinder- und Jugendtreff. Die Fröndenberger CDU fordert indes Aufklärung und Transparenz.
Die Versetzung Reimanns schlägt in Fröndenberg noch immer hohe Wellen. Einen Tag nach der Bürgerveranstaltung im Treffpunkt Windmühle meldet sich nun Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe zu Wort, spricht von einer „Nacht- und Nebelaktion“ bei der Versetzung. Rebbe lobt Reimann – wie viele Bewohner des Mühlenbergs und aus der Fröndenberger Politik – für seine langjährige Arbeit. Thomas Reimann habe „immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Menschen“ gehabt.
Stadt trägt Kosten
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In seiner Stellungnahme holt Rebbe zum Rundumschlag gegen den Kreis aus. Reimann, so erklärt es der Bürgermeister in seiner Stellungnahme, soll künftig Vormundschaften bearbeiten. „Als ehemaliger Leiter des Fachbereichs Familie und Jugend beim Kreis Unna ist mir bewusst, wie wichtig diese Aufgabe ist. Aber Thomas Reimann ist der Mann für die Basis, der Netzwerker, der Mann ganz vorne und nicht für das Aktenstudium am Schreibtisch“, kritisiert Rebbe die Entscheidung. Die Versetzung sei „hochgradige Ressourcenvergeudung“.
Leidtragende sei – neben den Besuchern der Windmühle – auch die Stadt Fröndenberg selbst. Denn über die differenzierte Kreisumlage finanziert die Ruhrstadt das Kreisjugendamt. Für eine solche Leitungsentscheidung „ohne jegliche Alternative für die Arbeit vor Ort“ trage die Stadt die Kosten. Zudem seien bislang keine Gespräche mit dem Fröndenberger Verwaltungsvorstand geführt worden. Rebbe erwarte schnellstens ein personelles Konzept.
Aufklärung und Transparenz
Unterdessen reagieren auch die Christdemokraten auf die „Blitz-Abberufung“. CDU-Vize Gabriele Spiekermann: „Eigentlich war Thomas Reimann der Theo Beiske des Mühlenbergs nur ohne Uniform.“ Die CDU erwarte vom Kreis nun Aufklärung und Transparenz. Derweil sollen der Fröndenberger Sozialausschuss sowie der Kreisjugendhilfeausschuss die Personalie aufarbeiten. Die CDU habe weiterhin großes Interesse daran, dass die von Thomas Reimann begonnene Jugend-, Sozial- und Stadtteilarbeit fortgeführt werden kann, heißt es weiter.
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Thomas Reimann leitete rund 30 Jahre den Kinder- und Jugendtreff Windmühle auf dem Mühlenberg. Vergangenen Donnerstag wurde er zurück ins Kreishaus nach Unna beordert. Anwohner und Lokalpolitiker lobten seinen Einsatz – und kritisierten den Kreis für die Personalentscheidung.
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