Menden. Nicht nur in den Wäldern, auch im heimischen Garten geht der Trend hin zu mehr Nachhaltigkeit – das spürt die Mendener Baumschule Schotenröhr.
Klimawandel und Borkenkäfer setzen den heimischen Wäldern seit Jahren zu. Immer mehr Bäume sterben, die kahlen Flecken im Forst nehmen zu. Inzwischen sind die Auswirkungen des Klimawandels sogar in den Baumschulen angekommen, die mit witterungsbeständigem Sortiment reagieren.
Eröffnung in wenigen Wochen
Das Mendener Unternehmen Schotenröhr baut seit mehreren Monaten an einer neuen Verkaufsfläche, um Pflanzen künftig besser vor Witterungseinflüssen zu schützen. Wo vorher ein offener und nur teilüberdachter Bereich war, steht nun ein modernes, 1200 Quadratmeter großes Gewächshaus. „Wir sind seit 60 Jahren am Markt, da muss man das Ganze auch mal überarbeiten“, sagt Marcus Schotenröhr und lacht.
In wenigen Wochen soll alles fertig sein, inklusive neuem Verkaufsbereich. Dabei geht es bei den Umbauten auch darum, mehr Wasser einzusparen und so nachhaltiger zu arbeiten.
In Zeiten, da Trockenheit und Stürme nicht nur dem städtischen Wald, sondern auch den Pflanzen im heimischen Garten zusetzen, ändert sich derweil auch die Nachfrage. „Die Extreme nehmen in beide Richtungen zu“, so Schotenröhr – das gilt sowohl für lang anhaltende Hitze- und Trockenperioden als auch für Starkregenereignisse. Der Trend geht daher hin zu immergrünen Pflanzen und mehr Nachhaltigkeit. Das Zauberwort lautet: „Naschgarten“, so Marcus Schotenröhr.
Denn Obst und Gemüse aus dem heimischen Garten werden immer beliebter. „Dabei geht es eher um das Erlebnis als um den Anbau.“
Ein Baum, mehrere Sorten
Bis es in den Gärten aber wieder zur Sache geht, dürfte es noch einige Wochen dauern. Und noch herrscht Tristesse an der Provinzialstraße. Es nieselt auf das neue Dach des Gewächshauses. Die Baumschule befindet sich nämlich eigentlich in der Winterpause. Die Außenfläche soll allerdings in etwa ein bis zwei Wochen öffnen.
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Und dafür legen sich Schotenröhr und seine Mitarbeiter bereits mächtig ins Zeug. Während auf der einen Seite noch die letzten Bewässerungsgräben gezogen werden, stehen auf der anderen Seite schon die ersten Obstbäume für den „Naschgarten“ bereit.
Bei Obstsorten liegt Ausgefallenes im Trend: pinke Blaubeeren, Birnen- und Kirschbäume und Apfelbäume, an denen Elstar, Jonagold und Boskoop gleichzeitig wachsen.
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„Veredlung“ nennt sich das, so der Fachmann. Dabei kombiniert man verschiedene Obstsorten und fügt sie an einem Baum zusammen, in dem man beispielsweise den Stamm anritzt und den Ast einer anderen Pflanze samt Sämling einfügt. So kann auch die Ernte über einen größeren Zeitraum erfolgen.
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