Menden. Nach zwei trockenen Sommern soll es nun eine Testphase zur Bewässerung der Straßenbäume geben. Dabei sind auch die Mendener wieder gefragt.

Städtische Straßenbäume und Forstflächen sollen über lang anhaltende Trockenperioden systematischer überwacht und notfalls gegossen werden. Im Ausschuss für Umwelt, Planen und Bauen, der in der kommenden Woche tagt, soll ein auf zwei Jahre ausgelegter Aktionsplan beschlossen werden, um dem Baumsterben beizukommen.

Mendener zum Gießen aufgerufen

„Die letzten beiden extrem niederschlagsarmen Sommer haben viele Bäume im Stadtgebiet nachhaltig geschädigt“, monieren die Mendener Grünen in einem Antrag an die Stadtverwaltung. Ein sinkender Grundwasserspiegel erfordere es, in Zukunft „verstärkt zusätzlich zu wässern“. Und genau das war im Sommer 2018 und 2019 jeweils notwendig. Die Stadtverwaltung rief die Mendener dazu auf, Straßenbäume zu gießen. Dies führte so weit, dass einzelne Mendener im Rekordsommer 2019 gar mit Wassertanks durch die Hönnestadt zogen und ganze Straßenzüge bewässerten (WP berichtete).

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Nun soll der „Aktionsplan Baumbewässerung“ mit einer zweijährigen Testphase beschlossen werden. Darin sind Standards für neu gepflanzte und Bestandsbäume festgeschrieben – von der Pflanzungsplanung, über die Ausschreibung bis hin zur Pflege. Zunächst will man sich bei der Auswahl neuer Bäume an die Anregungen der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz (Galk) sowie die Richtlinien der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau halten.

Viele Faktoren zu berücksichtigen

Bei der Pflanzung regt der Entwurf des Aktionsplans an, den Bäumen ausreichende natürliche Entfaltungsmöglichkeiten zu ermöglichen. Auf chemische Zusätze im Boden wolle man möglichst verzichten. Zudem soll in den ersten drei Jahren die Entwicklungspflege und Bewässerung verpflichtend sichergestellt werden. „Bei städtischen Straßenbaumpflanzungen werden sowohl Pflanzung und Pflege als auch die Bewässerung vom Mendener Baubetrieb durchgeführt“, heißt es dazu.

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Auch über zusätzliche Bewässerungssysteme (MBB) solle nachgedacht werden. So könnte auch der nachträgliche Einbau von Bewässerungssäcken wie in anderen Städten eine Lösung darstellen, wenngleich der MBB dies eher kritisch sieht. Denn die Bewässerungssäcke seien vandalismusanfällig und auch die Wartung – Befüllung sowie Anbringung der Säcke – zu aufwendig.

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Bei der Pflege der städtischen Bestandsbäume soll zudem ein Bewässerungskataster helfen. Straßenbäume werden regelmäßig auf ihre Verkehrssicherheit, also Standfestigkeit und Wachstum, geprüft. In diesem Zuge sollen künftig Standort, Baumart, Alter und etwa die nächste Entnahmestelle für Brauchwasser aufgelistet werden. Gleichzeitig empfiehlt der Aktionsplan, die Aufforderung zum Gießen der Bäume durch die Mendener oder des Babywaldes durch die Feuerwehr beizubehalten.

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