Fröndenberg. Der Sportpark Ruhr soll noch 2020 mit ersten Baumaßnahmen Gestalt annehmen. Doch vor dem Spatenstich gibt es nun Probleme.

Der Sportpark Ruhr soll in diesem Jahr endlich Gestalt annehmen – zumindest mit einem neuen Kunstrasenbelag sowie einer Rundlaufbahn. Doch dieses Vorhaben wird aller Voraussicht nach deutlich teurer ausfallen als zunächst geplant. Rund 300.000 Euro mehr könnten Bodenarbeiten zum Hochwasserschutz den städtischen Haushalt kosten. Hinzu kommt, dass es sogar einen Verdacht auf Altlasten im Boden gibt.

Im Überschwemmungsgebiet

Im Juli 2019 hatte der Rat beschlossen, dass der erste Bauabschnitt mitsamt neuem Kunstrasen, Rundlaufbahn, Weit- und Hochsprung- sowie Kugelstoßbahn 2020 umgesetzt werden soll. 1,4 Millionen Euro sind dafür im Haushalt eingeplant. Doch wie nun bekannt wird, reicht das nicht, um die Baumaßnahmen umzusetzen. Denn im Rahmen der Planung gibt es nun gleich mehrere Probleme, die die Kosten für das Projekt auf knapp 1,7 Millionen Euro treiben.

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Zum einen ist nach Absprache mit der Bezirksregierung Arnsberg klar, dass die unmittelbare Lage an der Ruhr – und damit im Überschwemmungsgebiet bei Hochwasser – sich negativ auf die geplanten Maßnahmen auswirkt, und zum anderen birgt das weitere Risiken für die Baugenehmigung. „Seitens der Bezirksregierung Arnsberg wurde mitgeteilt, dass aus Gründen des Hochwasserschutzes die Bodenhöhe im Stadion nicht, wie in den bisherigen Planungen vorgesehen, verändert werden darf“, heißt es dazu in einer Vorlage für den Sportausschuss, der in der kommenden Woche tagt. Die Tragfähigkeit des Kunstrasen-Untergrunds ist demnach nicht gegeben.

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Daher muss der Boden um rund 25 Zentimeter abgetragen und anschließend auf das bisherige Höhenniveau angehoben werden – Mehrkosten, die so nicht vorauszusehen waren und auch nicht „in der bisherigen Kostenplanung enthalten waren“.

PAK-haltige Stoffe entdeckt

Aber das ist längst nicht alles. Vonseiten des Kreises Unna heißt es, dass im Bereich des Graf-Adolf-Stadions Altlastenverdachtsflächen vermutet werden.

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Die Altlasten stammen laut Bauamtsleiter Martin Kramme aus vorherigen Baumaßnahmen, bei denen der Untergrund bereits einmal aufgeschüttet worden ist. Vor allem in den Asphaltflächen sei demnach PAK-haltiges Material gefunden worden. Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sind krebserregend und bereits seit Jahrzehnten verboten. „Das ist der Schrecken jedes Straßenbauers“, erklärt Kämmerer und Erster Beigeordneter Heinz-Günter Freck.

Die Fröndenberger Verwaltung hatte für die Analyse dieser Flächen bereits ein Gutachten in Auftrag gegeben. „Die daraus notwendigen Maßnahmen lassen sich derzeit noch nicht abschließend bestimmen und sind noch im Detail abzuklären“, heißt es. Vor allem aber könnten gerade die Entsorgungskosten ein Preistreiber sein.

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Die Mehrkosten – ursprünglich waren 1,4 Millionen Euro für 2020 eingeplant – sind inzwischen einkalkuliert und abgedeckt. 500.000 Euro waren 2019 als Teilbetrag vorgesehen, „um einen beginnenden Spatenstich zu finanzieren“, erklärt Kämmerer Heinz-Günter Freck. Dieser fand bekanntlich nicht statt, das Geld noch nicht abgerufen. „Das ist haushälterisch möglich. Die Ausfinanzierung des Projektes ist so gesichert.“

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