Fröndenberg. Bei einem Workshop stellten Architekten die Pläne für den Sportpark Ruhr vor. Sie fanden Anklang. Aber die Vereine machen sich auch Sorgen.

Die Stadtverwaltung hat nun zum ersten Workshop für Politik, Bürger und Vereinsvertreter zum Umbau des Graf-Adolf-Stadions sowie des Hindenburghains zum Sportpark Ruhr eingeladen. Die Pläne des Architekten fanden großen Anklang. Vereinsvertreter des SV Fröndenberg-Hohenheide sowie des VfL Fröndenberg nutzten aber die Gelegenheit, um sehr deutlich auf ihre Sorgen aufmerksam zu machen.

Die Sorgen

„Der Verein liegt auf der Intensivstation“. Pal Delia, Vorsitzender des SC Fröndenberg-Hohenheide, wandte sich an die gut 30 Teilnehmer am frühen Donnerstagsabend im Stiftssaal mit Worten, die man durchaus als Brandrede bezeichnen kann. Nach Angaben Delias wird im Sommer ungefähr die Hälfte der Fußballer, wenn nicht noch mehr, den Verein verlassen. Und das, wo die Herrenmannschaft auf dem beste Wege ist, von der Kreisliga C in die B-Klasse aufzusteigen. „Wo soll ich dann neue Spieler für die Liga finden?“, fragte Delia in die Runde. „Und der Grund für das alles ist unser Platz.“ Das Problem mit dem Aschenplatz in Westick, der bei viel Regen auch schon mal einer Seenlandschaft gleiche, ist nicht neu.

Der Belag

Asche als Belag ist nicht mehr attraktiv, Kunstrasenplätze sind in der Region fast schon Standard. Und auch für das Graf-Adolf-Stadion ist ein solcher Umbau vorgesehen. Pal Delia aber macht sich Sorgen um den Zeitplan. Wenn nicht bald die Bagger anrollen würden, könne der SC Frödenberg-Hohenheide dicht machen. „Dann haben wir irgendwann einen neuen Fußballplatz. Herzlichen Glückwunsch, aber für wen?“ Delia sprach sich mit viel Vehemenz dafür aus, dass es nun endlich eine Perspektive geben müsse. Und Jochen Preising, bei der Veranstaltung ebenfalls für den Fußballclub anwesend, formulierte deshalb seine Prioritätenliste – mit dem Fußballplatz ganz oben.

Der Kooperationspartner

Der Platz des SV Bausenhagen auf der „Alm“ ist wegen fehlendem Flutlicht für Training an den Wochentagen nur im Sommerhalbjahr nutzbar. In der anderen Zeit weicht man auf die Hohenheide oder eben ins Graf-Adolf-Stadion aus. „Insofern sind wir von dem Thema auch unmittelbar betroffen“, sagte Christopher Meisel, Vorsitzender des SV Bausenhagen. Schließlich gibt es seit dieser Spielzeit auch im Jugendbereich eine erste Kooperation der Clubs durch Spielgemeinschaften.

Die Leichtathleten

Der zweite Stadionnutzer, die Leichtathleten des VfL Fröndenberg, brachten am Donnerstag in Person von Michael Preuss ebenfalls große Sorgen vor. Der Grund: auch nach der Renovierung wird die Laufbahn weiter nicht die Form einer sogenannten Kreisbogenbahn aufweisen, sondern flachere Radien. Durch die örtlichen Gegebenheiten mit dem Vereinsheim auf der Nord- und der Ruhrseite samt Naturschutzgebiet auf der Südseite des Stadions wäre eine bauliche Veränderung und Einrichtung einer Kreisbogenbahn, wenn überhaupt, nur unter großem Aufwand zu ermöglichen.

Die Kreisbogenbahn sei aber zwingende Voraussetzung dafür, dass nationale und internationale Leichtathletikverbände die hier erbrachten und gemessenen Laufzeiten überhaupt für Wettkampfzwecke anerkennen.

Der Architekt

Architekt Rochus Franke hingegen gab an, es könne auch durchaus nach der Sanierung einen Bestandsschutz für die Anlage geben. Er selbst wie auch die Stadtverwaltung wollen dieser Frage nun nachgehen. „Wir wollen hier doch Wettkämpfe austragen“, sagte Michael Preuss. „Und nicht in andere Städte reisen müssen dafür.“ Auch der VfL tue sich in der momentanen Situation schwer, Sportler – insbesondere den Nachwuchs – zu binden.

Die Auswirkungen

Angesichts der Existenzängste, die beide Vereine beim Workshop vermittelten, trat es fast ein wenig in den Hintergrund, dass die Teilnehmer von den durch Architekt Rochus Franke vorgestellten Plänen durchaus angetan waren. Oder das Kurt Potthoff (SPD) bemängelte, Kosten für neue Parkplätze seien noch gar nicht einbezogen. Inwieweit die Tatsache, es mit dem Sportpark nicht in das bundesweite Förderprojekt für Sportstätten geschafft zu haben (wir berichteten), negative Auswirkungen haben wird, konnte noch niemand sagen. „Es wird für uns auf jeden Fall schwerer“, so der Erste Beigeordnete Günter Freck.

Deshalb sei es die gemeinsame Aufgabe aller, die Prioritäten aus dem Gesamtkonzept deutlich zu machen. Die Verwaltung hat die Rückmeldungen aus dem Workshop mitgenommen und wird das Ganze auch im Sportausschuss noch einmal thematisieren. Ein weiterer Workshoptermin wurde zunächst noch nicht vereinbart, was zu gegebener Zeit aber wieder ein Thema werden kann.

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