Menden.

Wie sieht es 2020 mit den Menden-spezifischen Kosten aus? Fest steht: Für Strom und und Nahverkehr müssen auch die Mendener tiefer in die Tasche greifen. Steuern und Gebührensätze der Stadt Menden bleiben seit 2017 zumeist unverändert.

Die Familie

Die Mendener Durchschnittsfamilie wohnt in einem eigenen, im Jahr 2007 erbauten Haus. Das Grundstück ist 409 Quadratmeter groß; die Wohnfläche beträgt 130 Quadratmeter. Das Haus wird mit Gas beheizt. Die Mustermanns sind treue Stadtwerke-Kunden und beziehen nicht nur Wasser, sondern auch Gas und Strom über den Energieversorger. Zur Familie gehören vier Personen: die Eltern Heiko und Anke Mustermann, Sohn Peter, der eine Ausbildung in Hemer absolviert, und Tochter Silke, die eine Mendener Kindertagesstätte besucht. Auch Hund Bello – kein Kampfhund – gehört zur Familie Mustermann. Heiko fährt jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit, Anke und Sohn Peter kommen mit dem Bus zur Arbeit beziehungsweise zur Ausbildungsstelle. Sie nutzen Monatskarten der MVG. In ihrer Freizeit sind die Mustermanns sportlich aktiv und besuchen gern Kultur-Veranstaltungen in Menden.

Grundsteuer

Für die Berechnung der Grundsteuer wird der Einheitswert eines Grundstückes, den das Finanzamt – in diesem Fall Iserlohn – festlegt, zu Grunde gelegt. „In die Bewertung fließen nicht nur das Baujahr, sondern auch Bauart, die Größe der Wohn- und Nutzfläche, sowie die Ausstattung ein“, erklärt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Dieser Einheitswert wird mit dem von der Gemeinde festgelegten Hebesatz multipliziert. Der Mendener Rat hat den Hebesatz für die Grundsteuer B seit 2016 unverändert auf 595 Prozent festgesetzt. Die Mustermanns werden mit einem mittleren Einheitswert von 95 Euro veranschlagt, so dass 2020 die zu entrichtende Grundsteuer unverändert 565,25 Euro betragen wird.

Abwasser

Bei den Mustermanns fallen pro Jahr 180 Kubikmeter Schmutzwasser an. Dafür zahlten sie 2019 insgesamt 484,20 Euro. Eine gute Nachricht: 2020 sinken die Kosten – von 2,69 Euro pro Kubikmeter auf 2,51 Euro. Die Familie zahlt 2020 also 451,80 Euro, das sind 32,40 Euro weniger als noch 2019.

2010 die größten Einsparungen

Die WP vergleicht zum Jahreswechsel die finanziellen Belastungen für die Mendener Familie Mustermann. Wir berücksichtigen nur lokale Preise, Gebühren und Steuern.

Seit 2006 konnte die Familie im Jahr 2010 am stärksten bei den lokalen Kosten sparen (minus 62,50 Euro). Die größte Steigerung gab es bislang im Jahr 2013 (plus 974,53 Euro)

Bei den Niederschlagswassergebühren können sich die Mustermanns erneut über eine Senkung freuen. Pro Quadratmeter bebaute beziehungsweise versiegelte Fläche werden 2020 0,89 Euro fällig, das sind 0,04 Euro weniger als 2019. Berechnet für die 100 Quadratmeter der Mustermanns spart die Familie somit 4 Euro. Bereits im Vorjahr war die Gebühr um 0,02 Euro je Quadratmeter gesunken.

Müllabfuhr

Die Abfallgebühren bleiben, wie bereits in den vergangenen Jahren, unverändert. Für die 120-Liter-Tonne der Mustermanns fallen bei 14-täglicher Leerung 302,92 Euro an.

Hundesteuer

Die Hundesteuer bleibt 2020 ebenfalls stabil. Für Mustermanns Hund Bello beträgt der Jahressteuerbetrag unverändert 84 Euro. Die Hundesteuer wird in einem Beitrag zum 15. Februar 2020 fällig.

Kita

Heiko und Anke Mustermann verdienen zusammen 57.500 Euro. Für die Berechnung der Kita-Gebühren werden sie auch 2020 in der Einkommensgruppe 55.000,01 bis 60.000 Euro eingruppiert werden.

Menden, Familie Mustermann Grafik: Manuela Nossutta
Menden, Familie Mustermann Grafik: Manuela Nossutta © Manuela Nossutta | Manuela Nossutta

Tochter Silke geht wöchentlich 45 Stunden in eine Mendener Kindertagesstätte. Ihre Eltern bezahlen dafür weiterhin monatlich 264 Euro.

Hallenbad

Die Mustermanns kaufen sich regelmäßig 12er-Familien-Karten fürs Hallenbad. Die Karte kostet auch 2020 unverändert 80 Euro. Wer die Karte am Rabattag kauft, kann 20 Prozent sparen.

Volkshochschule

Die Familie Mustermann nutzt die regelmäßig die heimische Volkshochschule und bucht jedes Jahr mindestens zwei Kurse. Die gute Nachricht für die Mustermanns: „An der VHS hat sich bei den Preisen nichts getan, sie sind bei den Standardkursen identisch zum Jahr 2019“, erklärt VHS-Leiter Achim Puhl. Bei den Spezialseminaren würden die Kosten, wie auch bisher, in Abhängigkeit zur Dauer, den Kosten und der Minimalteilnehmerzahl festgelegt.

Bücherei

Für die Bücherei bezahlt Familie Mustermann mit dem Mendener Familienpass im Jahr unverändert 11 Euro Benutzungsgebühr.

Theater

Eine Eintrittskarte für das beliebte Kindertheater in der Bücherei kostet auch im kommenden Jahr drei Euro. Anke Mustermann besucht die Aufführungen in der Theater-Vormietereihe auf der Wilhelmshöhe. Für ihr Abo der Preisklasse 1 zahlt sie weiterhin 80 Euro.

Frischwasser

Familie Mustermann verbraucht im Jahr 125 Kubikmeter Frischwasser. Die Kosten dafür bleiben auch 2020 unverändert und liegen bei 404,56 Euro/Jahr.

Strom

Die Familie Mustermann verbraucht jährlich 3500 Kilowattstunden. Die Stadtwerke Menden haben zum 1. Januar 2020 die Preise angehoben. Im vergangenen Jahr zahlte die Familie im Grundversorgungstarif 1092,33 Euro. Im kommenden Jahr werden 1171,43 Euro fällig, also 79,10 Euro mehr im Vergleich zum Vorjahr. Stadtwerke-Sprecherin Maria Geers rechnet vor, dass die Familie durch den Wechsel in einen Sondertarif Geld sparen könnte, beispielsweise in den günstigsten Tarif „onlineStrom_20“. Dafür würden 52,16 Euro/Jahr weniger fällig als im Grundtarif. Alle Tarife sind im Netz auf der Seite der Stadtwerke www.stadtwerke-menden.de über „Unsere Produkte“ abrufbar.

Erdgas

Die Kosten für Erdgas bleiben für die Familie Mustermann als Stadtwerke-Kunden bei gleichbleibendem Verbrauch 2020 unverändert. Die vierköpfige Familie verbraucht jährlich 20.000 kWh für Heizung und Warmwasser und zahlen dafür weiterhin im Grundversorgungstarif 1366,08 Euro.

Sparen könnte die Familie auch hier durch den Wechsel in einen Sondertarif, wie Stadtwerke-Sprecherin Maria Geers erklärt. Für den günstigsten Tarif „onlineGas_20“ würde das eine Ersparnis von 168,08 Euro/Jahr im Vergleich zum Grundversorgungstarif bedeuten.

Sport

Mustermanns sind sportlich und Mitglied im Handballverein. Vor zwei Jahren hatte sich der Familienbeitrag im Handballverein minimal erhöht – von 168 auf 170 Euro. 2020 muss der Beitrag voraussichtlich erneut angehoben werden - um wieviel, entscheidet sich jedoch erst in der Mitgliederversammlung im Februar.

Bustickets

Mutter Anke und Sohn Peter fahren mit Bussen der Märkischen Verkehrsgesellschaft (MVG) zur Arbeit beziehungsweise zur Ausbildungsstelle. Mutter Anke ist nur im Mendener Stadtgebiet unterwegs. Sie musste Anfang 2019 noch 60,24 Euro für ihr Monatsticket Abo (Preisstufe 1M) zahlen. Nun zahlt sie 62 Euro, rechnet MVG-Sprecher Jochen Sulies vor. Das macht aufs Jahr gerechnet ein Plus von 21,12 Euro. Sohn Peter fährt mit dem Bus jeden Tag zur Ausbildungsstelle nach Hemer. Er musste vor einem Jahr 65,60 Euro für sein Schüler-Abo-Plus (Preisstufe 2M) zahlen. Auch sein Ticket ist inzwischen teurer und kostet 67 Euro – also 16,80 Euro mehr im Jahr.

Fazit

Die Menden-Kosten machen das Leben für die Familie Mustermann im kommenden Jahr monatlich um 6,72 Euro teurer – aufs Jahr gerechnet sind es insgesamt 80,62 Euro. Im Vergleich zu den Vorjahren muss die Familie 2020 wieder etwas tiefer in die Tasche greifen. Die Mehrkosten lagen in den vergangenen drei Jahren zwischen 14 und 30 Euro. Dabei blieben die Steuern und Gebührensätze der Stadt Menden seit 2017 zumeist unverändert, lediglich bei den Kanalbenutzungsgebühren gab es Veränderungen – fast ausschließlich Gebührensenkungen.