Menden. Das Mendener Unternehmen Blaken sorgt dafür, dass Rolex-Uhren individualisiert werden. Kosten: ab 10.200 Euro. Nach oben gibt es kaum Grenzen.

Eine Luxus-Uhr am Handgelenk ist schön, aber eine individualisierte Rolex ist besser. Das ist das Motto des Mendener Unternehmens Blaken. Vom kleinen Dorf Schwitten aus sind die Uhren-Personalisierer gerade dabei, in ihrer Nische Weltmarktführer zu werden.

Wer hier eine Uhr ordert, muss Geduld mitbringen. Zum einen muss zunächst die ausgesuchte Rolex verfügbar sein. Im nächsten Schritt wird die Uhr in der Manufaktur an der Schwitter Dorfstraße nach dem Wunsch des Kunden personalisiert. Das heißt: In Zusammenarbeit mit dem Kunden wird festgelegt, wie genau die Uhr aussehen soll. „Die meisten Kunden haben schon vorher eine sehr genaue Vorstellung“, erläutert Geschäftsführer Alexander Klingbeil.

Das Unternehmen Blaken personalisiert Rolex-Uhren. Im Bild Geschäftsführer Alexander Klingbeil. 
Das Unternehmen Blaken personalisiert Rolex-Uhren. Im Bild Geschäftsführer Alexander Klingbeil.  © Corinna Schutzeichel

Konfigurator zeigt, was verändert werden kann

Verändert werden kann die Oberfläche, die Farbe für Zifferblatt, Indizes, Zeiger und Leuchtmasse. Außerdem kann ein Text auf Zifferblatt und Gehäuseboden platziert werden. Mit Hilfe eines Konfigurators können Kunden auf der Blaken-Homepage schauen, wie ihre Uhr aussehen könnte.

Individualisierung bei Uhren sei – wie bei Autos auch – ein großes Thema. „Mechanisch ist in der Uhren-Industrie nicht mehr viel zu erfinden“, stellt der 42-jährige Alexander Klingbeil fest. Durch eine personalisierte Uhr könne der Kunde seine Individualität ausdrücken: „Individualität entspricht einem neuen Luxus-Gedanken“, sagt Alexander Klingbeil.

Emotion und technische Perfektion

Blaken könnte mehr verkaufen

Das Mendener Unternehmen Blaken wurde im Januar 2011 gegründet. Das Wort „Blaken“ stammt aus dem Niederdeutschen und bedeutet „rußen“.

Bislang bearbeitet Blaken ausschließlich Rolex-Uhren, „aber wir öffnen uns gerade auch für andere Marken“, erzählt Geschäftsführer Alexander Klingbeil.

Für seine Arbeit ist Blaken auf Uhrmacher mit entsprechender Erfahrung angewiesen.

Derzeit produziert seine Firma „weniger, als wir verkaufen könnten – aber das gehört sich auch so“, erzählt Alexander Klingbeil. Blaken sei stets auf der Suche nach weiteren Uhrmachern für das Unternehmen.

Es sei ärgerlich, wenn ein Kunde mitunter mehrere Jahre auf seine neue Rolex warten müsse, nur um beim nächsten Restaurant-Besuch festzustellen, dass mehrere andere Gäste das gleiche Luxus-Stück am Handgelenk tragen. Das könne mit einem Unikat eben nicht passieren, sagt Alexander Klingbeil und schwärmt: „Eine Fusion aus Emotion mit technischer Perfektion.“

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Sicher sei eine Rolex beziehungsweise eine Blaken auch eine Geldanlage. Im Vordergrund stehe aber für die meisten Kunden „ein hochemotionales Schmuckstück“, weiß Alexander Klingbeil. „Die emotionale Bindung ist höher als wenn jemand eine Uhr quasi von der Stange kauft.“ Zudem habe er noch nie gehört, dass jemand seine Blaken wieder verkaufen würde.

Keine Zusammenarbeit mit Rolex

Blaken kauft die Uhren im Auftrag des Kunden. Ausdrücklich weist Alexander Klingbeil darauf hin, dass es keine Zusammenarbeit mit dem Schweizer Uhrenhersteller Rolex gebe, „wir kaufen die Uhren auf dem freien Markt“. Durch die „Transformation“, wie Blaken die Individualisierung nennt, verliert der Zeitmesser die Original-Garantie von Rolex. Dafür gibt Blaken eine fünfjährige Garantie auf das Unikat. Nicht nur das kleine Blaken-Logo ist vorne auf dem Ziffernblatt zu sehen, auf der Rückseite ist auch der Hinweis „Independently customized by Blaken“ eingraviert.

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Preis spielt meist keine Rolle

Manche Uhren, die Blaken gestaltet hat, sehen klassisch-schlicht aus, andere stechen durch Farbe hervor. Sieht sich der Träger einer poppig-bunten Uhr nicht irgendwann satt an seinem Armschmuck? Kein Problem, denn: „Unsere Kunden besitzen im Schnitt vier bis acht Luxus-Uhren“, weiß Alexander Klingbeil. Zwar gebe es einige wenige Kunden, die sich das Geld für ihre Uhr mühsam zusammengespart haben, doch für die meisten spiele der Preis keine große Rolle.

Ab 10.200 Euro aufwärts betrage der Preis für eine der Luxus-Uhren. Die teuerste Uhr, die Blaken bislang verkauft hat, lag bei 125.000 Euro. Manche bringen auch ihre eigene Rolex zu Blaken. Dann muss für die Individualisierung ab 4000 Euro aufwärts gerechnet werden.