Märkischer Kreis. Schnellere Lageerkundung und Lageüberwachung sind das Ziel. Das Projekt startet in Nachrodt-Wiblingwerde.

Der Märkische Kreis etabliert für den Bereich Feuerwehr und Katastrophenschutz ein Konzept für den Drohneneinsatz. Schnellere Lageerkundung und Lageüberwachung sind das Ziel. Die ersten zwei Drohnen sind jetzt bei der Feuerwehr Nachrodt-Wiblingwerde stationiert.

„In den vergangenen Jahren wurden wir immer wieder vor große Herausforderungen gestellt. Hierzu gehörten ausgedehnte Waldbrände, Brände von Galvanikbetrieben oder größere Suchaktionen“, berichtet Kreisbrandmeister Michael Kling. Um für solche Einsätze gewappnet zu sein, setzt der Märkische Kreis neuerdings auf Drohnen. „Die schnelle Lageerkundung ist die Basis für den Erfolg des Einsatzes“, stellt Kling den Zweck der Anschaffung heraus. Der Blick aus der Luft kann wertvolle Hinweise liefern: Hintergründe zu Ausdehnungen, Gefahrenschwerpunkte oder Angriffswege.

Von Verboten ausgenommen

Die Feuerwehr Nachrodt-Wiblingwerde hat sich als Standort angeboten. Mit der Anschaffung zweier Drohnen ist ein Anfang gemacht. Sobald das System einsatzbereit ist, können die Drohnen von allen Einsatzleitern im Kreis angefordert werden. Um sie zum Einsatzort zu bringen, rücken dann drei Einsatzkräfte mit einem eigenen Fahrzeug aus.

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Die taktische Einheit der Drohnenführung untersteht organisatorisch Kreisbrandmeister Kling und seinen Stellvertretern. Die Feuerwehren sind bei Einsätzen von vielen Vorschriften und Verboten ausgenommen, die sonst für Drohnenflüge gelten. Daher werden sie auch besonders geschult. „Klar ist dabei: Fürsorge und Rücksichtnahme stehen an oberster Stelle“, so Kling. Er rechnet damit, dass die Systeme ab dem Frühjahr einsatzbereit sind.

Bisher auf Hubschrauber zurückgegriffen

Bisher wurde in solchen Lagen auf Hubschrauber der Landespolizei zurückgegriffen. Neben hohen Kosten sind die Maschinen nicht immer verfügbar. „Wir haben mit den Feuerwehren in den letzten beiden Jahren schon Tests mit unbemannten Fluggeräten durchgeführt. Nach der zweijährigen Testphase konnte der Bereich Feuerwehr und Katastrophenschutz des Kreises entsprechende Leistungsmerkmale für die Drohnen festsetzen.

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Die vom Kreis beschafften Drohnen haben einen Wert von rund 3500 Euro. Das Modell ist mit einer hochauflösenden Kamera und einer Wärmebildkamera ausgestattet. Die Akkus des kleinen Fliegers werden vom System selbst beheizt, so dass auch Einsätze im Winter bei Temperaturen möglich sind. Des Weiteren ist ein System verbaut, das andere Flugobjekte, wie beispielsweise Rettungshubschrauber vor einer Kollision schützt. Die Drohne hat eine Flugzeit von rund 26 Minuten.