Menden. Die Mendener Feuerwehr soll nicht am Wochenende mit Sirenenlärm üben, fordert Ex-Polizist Dieter Schmelzer. Die Ehrenamtler ärgern sich.

Ein Anwohner zeigt sich verärgert, weil die Feuerwehr am Wochenende morgens Sirenenalarm für eine Übung auslöste. Auch seine Nachbar fühlten sich in ihrer Nachtruhe gestört, beklagt der Hüingser. Die Feuerwehr kann die Kritik nur bedingt nachvollziehen. Denn der Sirenenalarm war sogar Teil der Übung.

„Wer kann mir bitte erklären, warum ein Probealarm um 7 Uhr am Wochenende erfolgen muss?“, schreibt Dieter Schmelzer an die Redaktion. Er ärgere sich auch über die späte Ankündigung. Schmelzer ist nicht irgendwer in Menden, sondern Polizist war zu aktiven Zeit als Polizist und gleichzeitig als Mitbegründer der Unabhängigen Wähler (UWG) auch mit Feuerwehrthemen beschäftigt.

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„Wir machen das nicht, um die Bürger zu ärgern“, sagt Feuerwehr-Sprecher Stefan Deitel. „Im Gegenteil: Wir machen alles möglich, um die Leute zu schützen.“ Der Sirenenalarm am Samstag (9. November) wurde ausgelöst, um die sogenannte Dekontaminationseinheit zu einer Großübung in Dortmund zu alarmieren. Die frühe Zeit sei absolut notwendig gewesen, weil die Feuerwehrleute selbst den ganzen Tag mit der Übung beschäftigt gewesen seien. „Das sind alles Ehrenamtliche, die ihre Freizeit dafür opfern“, betont Deitel. Man mache keinen Einsatz – egal ob Übung oder echter Notfall – zum Spaß.

Verzicht auf unnötigen Lärm

Dieter Schmelzer zu seiner Zeit als Polizist.
Dieter Schmelzer zu seiner Zeit als Polizist. © WP | Martina Dinslage

Gleichzeitig sei der Feuerwehr durchaus bewusst, dass jeder Sirenenalarm Menschen aufschrecken lasse. „Ich würde mich wahrscheinlich auch ärgern, wenn ich morgens um 7 Uhr geweckt würde“, sagt Deitel. Um unnötige Sirenenalarme zu vermeiden, werde aber zum Beispiel bei Übungen wie dieser sogar genau analysiert, ob es ausreicht, die Freiwillige Feuerwehr per Funkmelde-Empfänger („Piepser“) zu alarmieren oder ob eben auch ein Sirenenalarm notwendig sei. So lief der vergangene Übungstag der Feuerwehr.

Deitel betont, dass die Feuerwehr schon jetzt bei Einsätzen genau darauf achte, ob der durchgehende Einsatz des Martinshorns bei nächtlichen Einsätzen unbedingt notwendig ist. „Wir wollen niemanden aufwecken oder stören“, sagt er. „Dabei sind wir grundsätzlich dazu verpflichtet, immer mit Martinshorn auszurücken.“ Auch bei den monatlichen Überprüfungen der Sirenen werde aus Lärmschutzgründen auf Komplettdurchläufe verzichtet. „Die Sirenen heulen nur noch einmal ganz kurz auf.“ Auch die Zahl der Tests sei extra weniger geworden. Aus dem Archiv: Fehlinformation löst großen Feuerwehreinsatz aus.

Kritiker nicht restlos überzeugt

Kritiker Dieter Schmelzer zeigt sich nicht restlos überzeugt. „Mir persönlich wäre das fast egal. Aber es gibt auch Leute, die berufstätig sind und auf ihren Schlaf angewiesen sind.“ Gleichwohl zeige er natürlich auch Verständnis für die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehr. Dennoch wünsche er sich mehr Sensibilität und vielleicht eine frühere Ankündigung von Übungen.

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