Halingen. Der Mendener Mirco Grübel ist Gründer vom Start-Up „Myster“. Viele Pläne gibt es für das Unternehmen und einen großen Traum: Ein eigenes Einhorn.

Von Halingen nach Prag bis nach Dortmund. Diese Reise hat der Unternehmer Mirco Grübel hinter sich. In dem kleinen Ort in Menden ist der 43-Jährige aufgewachsen. Sein Berufsleben führte ihn für mehrere Jahre in Tschechiens Hauptstadt Prag.

Seit einem Jahr lebt er jetzt wieder in Nordrhein-Westfalen, genauer gesagt in Dortmund. Denn mitten in der Stadt am Freistuhl hat Grübel sein Start-Up „Myster“ eröffnet (wir berichteten). Das Unternehmen ist eine digitale Plattform für Handwerker und hat heutzutage knapp zehn Mitarbeiter. Unter dem Motto „Finden, Fühlen, Freuen“ möchte Mirco Grübel auf Effizienz statt Konkurrenz setzen und erzählt von seinen weiteren Plänen.

Weniger Arbeitsaufwand für Handwerker

„Ich möchte Handwerk-Betrieben auf keinen Fall Konkurrenz machen“, betont der 43-Jährige. Das Start-Up solle den ganzen Arbeitsprozess vereinfachen. „Kunden müssen nicht mehr lange rumtelefonieren, um einen verfügbaren Handwerker zu finden. Der kann sich dann wiederum komplett auf seine Arbeit konzentrieren, da wir das Schreiben von Rechnungen auf Aufträgen übernehmen, ebenso wie die Beratung“, sagt Mirco Grübel. „Das Schlüsselwort lautet Effizienz.“

Der jeweilige Handwerker gibt zehn Prozent des Auftragswerts an „Myster“ ab, erklärt der Halinger gegenüber unserer Zeitung. Das Start-Up macht so Umsatz und Gewinn. „Ich würde nicht sagen, dass Arbeiter über uns weniger verdienen, das ist auf keinen Fall so.“ Denn Verdienst zeichne sich nicht immer allein durch Geld aus, sondern auch durch weniger Arbeits- und Zeitaufwand und eine nachhaltigere Vorgehensweise.

Co-working Places

Co-working ist englisch und bedeutet zusammen arbeiten.

Es ist eine Entwicklung im Bereich „Neue Arbeitsformen“.

Der Raum ist groß und offen.

Häufig arbeiten Freiberufler, Start-Ups und Pendler zusammen.

Co-worker können voneinander unabhängig in unterschiedlichen Firmen arbeiten oder auch gemeinsam Projekte entwickeln.

Schützenfest ist Handwerker-Börse

Mirco Grübel hat 20 Jahre in Menden gelebt. „Meine Eltern wohnen nach wie vor in Halingen, deshalb bin auch ich mindestens zwei Mal im Monat dort“, sagt er und schmunzelt. Im Jahr 1995 hat er das Abitur in seiner Heimatstadt gemacht und danach ein duales Studium begonnen. Anfang der 2000er ist Grübel dann nach Tschechien gezogen und war in Prag unter anderem als Manager bei RWE tätig. „Ich hatte also nichts mit dem Handwerk zu tun.“ Doch ein paar Jahre später kam ihm dann die Idee: „Ich habe häufig darüber nachgedacht, wo ich einen Handwerker herbekomme. Hier im Sauerland heißt die Plattform Schützenfest. Fast jeder ist dort – wer Hilfe braucht findet beim Fest bestimmt jemanden, der gerne hilft. Doch in Großstädten, wie Berlin oder Hamburg, ist das eher schwierig.“

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Der 43-Jährige sagt selbst von sich, dass er gerne Unternehmen „baut“ und bereits sechs eigene besitzt. Darunter auch das Start-Up „Myster“. Mit seiner eigenen GmbH „Perpetuo“ berät er größere Konzerne, hilft ihnen aus der sogenannten Box herauszudenken und eigene Projekte zu entwickeln. Die digitale Handwerker-Plattform laufe zwar gut, sei jedoch bis heute noch kein super profitables Unternehmen, wie Grübel berichtet. Das soll allerdings in Zukunft noch folgen. Sein größter Wunsch ist, dass es für Myster ein Einhorn gibt. In der Start-Up Szene beschreibt ein Einhorn ein Unternehmen, das eine Milliarde Euro wert ist.

Kooperation mit „tapetenshop.de“

„Wir ziehen hier in Dortmund in ein 600 Quadratmeter großes Büro, hier in Dortmund“, erklärt Mirco Grübel. Dort soll ein sogenannter co-working Space entstehen. „Verschiedene Firmen können sich oder ihre Mitarbeiter dort einbuchen.“ Auch im Märkischen Kreis gibt es co-working Spaces.

Der Unternehmer hofft auch, dass in Zukunft weitere Kooperationen mit Online-Shops folgen. „Eine haben wir mit “tabetenshop.de“, Kunden können über die Firma Tapeten kaufen und unseren Service direkt dazu buchen. Ausgewählte Handwerker von „Myster“ bringen die Tapete dann an“, sagt der 43-Jährige.

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