Rödinghausen. Die Veranstalter sind hochzufrieden mit dem Verlauf des Kunstfestes Passagen. Sie planen schon eine Neuauflage. Doch das ist nicht so einfach.
Der Förderverein des Kunstfestes Passagen feiert das zu Ende gegangene Festival auf Gut Rödinghausen als großen Erfolg. Die Stadtverwaltung als Veranstalter zeigt sich noch etwas zurückhaltender was die Besucherzahlen angeht, aber ebenfalls „mehr als zufrieden“. Der Verein hat auch schon das Programm für 2020 festgelegt. Der politische Auftrag fehlt dafür noch.
„Drei Veranstaltungen waren ausverkauft. Wir mussten sogar einmal Gäste an der Abendkasse nach Hause schicken“, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Im Schnitt seien etwa 50 von 80 möglichen Besuchern bei den Veranstaltungen gewesen, erklärt Ehrlich. Das seien dann auch zahlende Besucher gewesen, sagt Ehrlich. Er widerspricht Gerüchten, dass ein Großteil der Tickets nach dem schwächelnden Vorverkauf über Mitglieder des Fördervereins einfach an Bekannte verschenkt worden sei. Sicher seien auch Tickets an Ehrenamtliche gratis vergeben worden. Diese müssten aber zusätzlich gerechnet werden.
Genaue Zahlen in dieser Woche
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Genaue Zahlen, auch zu den Verkäufen, will die Stadtverwaltung in dieser Woche präsentieren. Bislang sei das unter anderem noch nicht möglich gewesen, weil noch die Endabrechnung mit dem Ticket-Dienstleister Pro-Ticket aussteht.
Viele Aufführungen auf Gut Rödinghausen
Das Kunstfest „Passagen“ fand von Ende August bis Mitte September auf und rund um Gut Rödinghausen statt. Für einen Großteil der Veranstaltungen wurden Tickets mit Preisen um 20 Euro verkauft. Dazu kamen einige kostenlose Veranstaltungen wie das Picknick im Park.
Veranstalter des Kunstfestes Passagen war offiziell das städtische Kulturbüro. Die Organisation hatte aber der Förderverein des Kunstfestes Passagen in der Hand. Federführend war Alt-Bürgermeister Volker Fleige. Die Stadt bürgte auch als Veranstalter für die entstehenden Kosten.
„Einzig das Tanzcamp hat geschwächelt“, sagt Ehrlich. Die intensiv umworbene und wegen des Preises ebenso heftig kritisierte Veranstaltung hatte am Ende nur drei Jugendliche angelockt. Für die Teilnehmer war es ein großer Spaß. Sie erhielten Betreuung von vier Trainern. Das Kulturbüro hatte zwischendurch das Ziel von 20 Anmeldungen ausgegeben.
Ausgaben im veranschlagten Rahmen
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Auch die Ausgaben für das Fest seien „im veranschlagten Rahmen“ geblieben, erklärt Ehrlich. Das heißt, dass die Stadt schlimmstenfalls den vorher garantierten Eigenanteil von 10.000 Euro zahlen muss. Der Restbetrag wurde nach Angaben der Stadtverwaltung über Förderprogramme, private und öffentliche Sponsoren eingeworben.
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„Die Erstauflage des Kunstfestes war erfolgreicher, als wir erhoffen konnten,“ erklärt der Fördervereins-Vorsitzende Busso von Alvensleben in einer schriftlichen Mitteilung. „Die Resonanz des Publikums bestätigt uns, den Spielort am Industriemuseum Gut Rödinghausen in den Folgejahren weiter zu beleben.“
Der Förderverein verweist auf einzelne Veranstaltungen, „wie die packende Aufführung Goethes Werther“, gespielt von TV- und Theaterschauspieler Martin Bretschneider oder die für das Kunstfest entwickelte Reihe „Melodrammatico“ mit Schauspieler Claus-Dieter Clausnitzer und den gezeigten romantischen Liederabend.
Kulturausschuss muss entscheiden
Alt-Bürgermeister Volker Fleige, der als eine Art Intendant das Programm zusammengestellt hatte, kündigt zum Ärger einiger Kritiker an, dass der Kern des Programms für 2020 bereits stehe. „Das weite Feld der Romantik, auch der schwarzen Romantik, war der diesjährige Leitfaden der Passagen, während wir uns im nächsten Jahr mit dem Thema Freiheit auseinandersetzen werden.“ Zur Zukunft des Festivals will sich Stadtsprecher Johannes Ehrlich aktuell noch nicht äußern. Er verweist auf mögliche Diskussionen im Kulturausschuss, deren Mitglieder sich selbst ein Bild gemacht hatten. Der Kulturausschuss muss zunächst beschließen, ob das Festival fortgeführt wird.
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