Menden. Menden, Iserlohn, Hemer und der Märkische Kreis wollen nachhaltige Gewerbeflächen schaffen – nach Vorbild des amerikanischen Silicon Valleys.

Menden, Hemer, Iserlohn und die Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis (GWS MK) wollen gemeinsam Gewerbeflächen für die Zukunft entwickeln und so die Industrieregion Südwestfalen weiter voran bringen.

Die Vermarktung von Hämmer Süd aufseiten der Hönnestadt soll von den Plänen nicht betroffen sein.

142 Hektar fehlen im Märkischen Kreis

„Die prosperierende Wirtschaft unserer Region Südwestfalen führt derzeit auch im Märkischen Kreis zu erhöhtem Flächenbedarf für Gewerbe- und Industrieflächen.“ Zu diesem Schluss kommt eine gutachterliche Einschätzung der GWS MK und des Regionalplanungsbüro Dr. Jansen GmbH. Insgesamt kommt die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass kreisweit rund 142 Hektar Gewerbe- und Industrieflächen fehlen. Und obwohl die Hönnestadt noch mit der Entwicklung von Hämmer II beschäftigt ist, wolle man sich bereits für die Zukunft vorbereiten, wie der Erste Beigeordnete Sebastian Arlt auf WP-Anfrage erklärt. Konkurrenz solle das interkommunale Regionale-Projekt für Hämmer II allerdings nicht sein.

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Ziel der Zusammenarbeit von Menden, Iserlohn, Hemer und dem Märkischen Kreis sollen nachhaltige und zukunftsorientierte Gewerbe- und Industrieflächen sein – eine Art Silicon Valley des Nordkreises. Um ein Konzept zu erarbeiten, streben Kommunen und Kreis Fördermittel für ein Planungsbüro über die Regionale 2025 an. „Durch die ähnlich gelagerten Probleme bei der Gewerbeflächenentwicklung bietet sich eine gemeinsame koordinierte Herangehensweise in der Thematik an. Zielsetzung ist dabei die gemeinsame Entwicklung von (interkommunalen) Gewerbeflächen in einem regionalen, dezentralen Ansatz“, heißt es dazu in einer Vorlage für den Bauausschuss. Vor dem Hintergrund eines sparsamen Umgangs mit landwirtschaftlichen Flächen, Naturräumen und dem dennoch erforderlichen Erhalt heimischer Betriebe und Arbeitsplätze befinde sich die Entwicklung neuer Gewerbegebiete immerzu „in einem erheblichen Spannungsfeld“.

Stadt will vorbereitet sein

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In den Planungen spiele Hämmer II bewusst keine Rolle. „Wir sehen dort Entwicklungspotenzial, das wir gerne in der eigenen Hand behalten wollen“, erklärt Sebastian Arlt. Hämmer bezeichnet der Erste Beigeordnete in diesem Zusammenhang als „sichere Sache“. So soll die interkommunale Zusammenarbeit auf die Zeit nach der Vermarktung von Hämmer abzielen. Dass die Stadt nun schon beginnt, über neue Gewerbeflächen nachzudenken, hat auch damit zu tun, dass der Planungsprozess „noch lange dauern wird“, so Arlt.

Die Planungen, die bald auch mit einem Antrag zum ersten Regionale-Stern untermauert werden sollen, geben bereits Hinweise darauf, wie das Gewerbe- oder Industriegebiet der Zukunft aussehen könnte. Die Erschließung der einzelnen Betriebe eines neuen Gewerbegebietes könnte demnach durch einen autonom fahrenden Busshuttle gewährleistet werden. „Ein modernes Gewerbegebiet könnte auch weitere Querschnittsfunktionen bündeln und damit Synergien für die ansässigen Gewerbebetriebe bieten“, heißt es in der entsprechenden Vorlage.

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Gemeinsame Mittagskantinen, eine Quartiers-Kita, mietbare größere Konferenzräume, Co-Working-Spaces oder zentrale Pack- und Annahmestationen sind Möglichkeiten, die sich nun anböten. Weitere Aspekte mit Blick auf ökologische Ansätze oder der Erhalt von Naturräumen sollen darüber hinaus eine zentrale Rolle spielen. „Wir wollen vorsorgen und auf alles vorbereitet sein“, erklärt Mendens Erster Beigeordneter.

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