Lendringsen. Das Mendener Fitnessstudio Ankari bekommt einen Neubau. Betreiber Mark Rennebaum zieht im Streit um die Orkanschäden nun die Notbremse.

Eineinhalb Jahre nach Orkan Friederike sind die Schäden am zerstörten Geschäftshaus mit Rewe, Fitnessstudio und Bowlingbahn in Lendringsen immer noch nicht alle behoben. Fitnessstudio-Betreiber Mark Rennebaum zieht jetzt für sich die Notbremse und will selbst einen Neubau im kleinen Gewerbegebiet Eilinger Kamp hinsetzen.

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    „Wir müssen jetzt einfach etwas tun“, sagt Rennebaum. Er hatte mit seinem Ankari-Fitnessstudio an der Carl-Schmöle-Straße in der Innenstadt eine Ersatz-Unterkunft gefunden, nachdem das Dach des Lendringser Gebäudes bei dem Orkan spektakulär abgehoben war. Es gab damals Schwerverletzte. Andere Gebäude wurden beschädigt.

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    Rennebaum führt seitdem mit den Eigentümern einen Rechtsstreit. Ziel sei für ihn immer gewesen, wieder in das Haus an der Lendringser Hauptstraße zurückzukehren, betont Rennebaum. Er klagt auf „Wiederherstellung der Mietsache“. Wegen zahlreicher Eigentümerwechsel sei das aber selbst vor Gericht gar nicht so einfach. „Ich fürchte, dass es noch Jahre bis zu einer Entscheidung dauert.“ Ein Wiedereinzug sei selbst dann aber wohl utopisch. Üblich in solchen Fällen: Am Ende wird es wohl um Entschädigungen gehen.

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    Die Eigentümer hatten nach dem Sturm den Dachstuhl neu aufbauen lassen. Das zog sich bis weit in dieses Jahr hin. Innen passierte dann – anders als Rennebaum zunächst gehofft hatte – gar nichts mehr. „Mir wurde gesagt, dass man überhaupt nicht mehr die Absicht hat, etwas zu tun“, sagt Rennebaum. „Ich bin aber ewig im Glauben gelassen worden, dass ich hier wieder einziehen kann.“ Im April soll der Besitzer erneut gewechselt haben. Nach einer luxemburgischen Investmentfirma soll nun eine Schweizer Gesellschaft Eigentümer sein. Für die Redaktion war außer einer Adresse, die im Internet bereits in einer Übersicht von Briefkastenfirmen auftaucht, kein Kontakt zu erhalten. Der Eingang zum früheren Fitnessstudio in Lendringsen verkommt zunehmends.

    1000 Quadratmeter Fläche

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      Mit dem Neubau will Rennebaum jetzt einen Schlussstrich ziehen. Schon bald soll Baustart sein für eine Art Leichtbauhalle am Eilinger Kamp. Rennebaum rechnet mit 1000 Quadratmetern Grundfläche. Es soll zusätzlich zum Fitnessbereich einen verbesserten Sauna-Bereich mit Außengelände geben. So etwas gibt’s bislang in Menden noch gar nicht. Auf Badminton und Squash will Rennebaum künftig verzichten.

      Ihm sei klar, dass das alles kein leichter Weg sei, sagt der 30-Jährige, der sich zunächst Partner für die Finanzierung suchen musste. „Es gab aber keine anderen geeigneten Flächen.“ Durch die Rückkehr nach Lendringsen erhoffe er sich, dass auch wieder alte Kunden, die ihre Mitgliedschaft ruhen ließen, zurückkehren. Deshalb habe er jetzt auch zeitlichen Druck gemacht. „Je länger es dauert, umso schlechter ist es.“ Er peile die Eröffnung am Eilinger Kamp für das Frühjahr 2020 an.

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