Menden. . Orkan Friederike riss vor einem Jahr das Dach des Fitnessstudios Ankari ab. Chef Mark Rennebaum hat Betriebsausfälle im sechsstelligen Bereich.

Auch auf den Tag genau ein Jahr nach Orkan Friederike sind die Schäden nicht alle beseitigt: Das Fitnessstudio Ankari wartet noch immer darauf, in die Räume an der Lendringser Hauptstraße 57-63 zurückzukehren.

Um nicht noch weitere Betriebskostenausfälle hinnehmen zu müssen, will Ankari-Chef Mark Rennebaum die Fertigstellung des Innenausbaus durch die luxemburgische Investmentfirma, der das Gebäude gehört, vor Gericht durchsetzen. Der 30-Jährige ist überzeugt: „In den nächsten Monaten geht es wieder zurück nach Lendringsen.“

Holzplatten und triste Fassade

„Mindestens sechs Monate, eher neun“, müsste das Lendringser Fitnessstudio in dem Ausweichquartier im Mendener Gewerbegebiet an der Carl-Schmöle-Straße 68 durchhalten – so schätzte Ankari-Chef Mark Rennebaum vor exakt einem Jahr, nachdem Orkan Friederike das Dach seines Studios abgerissen hatte.

Jetzt sind zwölf Monate vergangen und noch immer gibt es keinen Termin für den Umzug nach Lendringsen. Das Fitnessstudio ist momentan in einer 700 Quadratmeter großen Halle im Gewerbegebiet an der Carl-Schmöle-Straße untergebracht – vorher hatte man 1800 Quadratmeter Fläche.

Nach dem Orkan werden die Geräte mit einem Kran gerettet.
Nach dem Orkan werden die Geräte mit einem Kran gerettet. © Archiv, Ankari

Dass die Optik mit den Holzplatten am Boden und der tristen Fassade sehr provisorisch daherkommt sowie, dass die Mitglieder eine längere Anfahrt auf sich nehmen müssen, sind nicht die einzigen Kompromisse. Das Ankari-Konzept beinhaltete vorher Badminton-Plätze und einen Sauna-Bereich. Es gab Zumba-Kurse und Reha-Sport.

Doch für all diese Angebote ist momentan einfach kein Platz mehr, was Rennebaum sehr bedauert. Zwar lobt er die Treue seiner Mitglieder, von denen ein Großteil zugesichert hat, beim Rückumzug wieder die Beiträge zu zahlen und weiter zu trainieren. Bis dahin müsse er aber deutliche Betriebskostenausfälle verkraften. Rennebaum spricht von einem sechsstelligen Betrag, auf den er noch seitens der Versicherung warte. Außerdem sei die Neukundengewinnung unter den aktuellen Bedingungen gegen Null gegangen. „Eine Marketingkampagne wäre zu dem jetzigen Zeitpunkt sinnfrei“, erklärt der 30-Jährige.

Von anderen abhängig

Nach einem halben Jahr nicht eingehaltener Absprachen suchte sich Rennebaum im Spätsommer einen Rechtsbeistand. Der soll erreichen, dass der Innenausbau – Trockenbau, Elektrik, Böden und Wände – endlich fertiggestellt wird. „Es ist eine bedrückende Situation. Ich kann nichts dafür und bin abhängig von anderen“, bedauert Rennebaum. Andere, das ist in diesem Fall eine Investmentfirma aus Luxemburg, die den Namen „Signal Real Estate Investco VII“ trägt. Das Unternehmen war für die Redaktion nicht zu erreichen.

Auch an anderen Stellen im Stadtgebiet sind noch nicht alle Friederike-Baustellen abgearbeitet. Im Stadtforst wird es noch bis zum Frühjahr dauern, bis das komplette Holz verarbeitet ist.

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