Böingsen. Wasserschlachten, Ausflüge, Kino: Mehr als 60 Kinder nahmen an der Stadtranderholung Böingsen teil. Für manche der schönste Teil der Ferien.

Es sind gerade mal die ersten beiden Wochen der Sommerferien rum, aber für einige Mendener Kinder damit sicher schon der schönste Teil davon. Zwei Wochen Stadtranderholung gingen am Freitagnachmittag zu Ende.

Und wenig überraschend waren es auch hier, an der Schützenhalle in Böingsen, zum Abschluss richtig heiße Tage. Denen man mit ordentlich viel Wasser zu Leibe rückte. Wobei das Betreuerteam natürlich auch aufpasste, dass alle anderen wichtigen Schutzmaßnahmen ergriffen waren und niemand zu lange in der prallen Sonne schmorte.

Feuerwehr-Besuch fällt aus

Wie schon häufiger in den vergangenen Jahren, war dazu als Programmpunkt auch ein Besuch der Lendringser Feuerwehr bei der Stadtranderholung vorgesehen. Die hätte für ordentlich Abkühlung sorgen und den Kleinen einen spannenden Einblick in eines der Löschfahrzeuge bieten können. Daraus wurde aber nichts. Nicht etwa, weil es den Kameraden zu heiß war, sondern weil die sich wegen der tropischen Temperaturen – sicher ist sicher – in Bereitschaft für mögliche Brände halten sollten (einige gab es ja auch in den vergangenen Tagen). „Dafür haben wir natürlich total Verständnis, das ist einfach wichtiger“, erzählte Laura Hellwig aus dem Betreuerteam der Stadtranderholung. Schade fanden es trotzdem alle. Aber sie wussten sich auch anders zu helfen und abzukühlen.

Dank der Spenden über Menden Crowd konnten neue Gesellschaftsspiele anegschafft werden
Dank der Spenden über Menden Crowd konnten neue Gesellschaftsspiele anegschafft werden © Alexander Lück | Alexander Lück

So wurde gerade der zweite Teil der Stadtranderholung in der letzten Woche (begonnen hatte es in Böingsen schon direkt am allerersten Ferientag) zu einer großen Wasserschlacht. Ob aus kleinen Planschbecken, die auf der Wiese vor der Schützenhalle standen, Eimern, Wasserpistolen oder Gartenschläuchen: Das kühlende Nass verschaffte den über 60 Teilnehmern (Mendener Kinder aus der ersten bis zur sechsten Klasse) die dringend nötige Abkühlung. Wirklich niemand bleibt trocken.

Neue Betreuer willkommen

„Am meisten haben wir Felix nass gemacht“, lacht Teilnehmerin Sarah. Felix ist einer der Betreuer, 17 sind es insgesamt, und er scheint mit den Duschen schon klar zu kommen. Die Betreuer opfern nicht nur ihre Freizeit hier für die Stadtranderholung, sondern planen das bunte Programm auch sorgfältig in den Wochen und Monaten vorher. Wobei es dieses Jahr fast ein bisschen eng wurde mit der Besetzung des Teams. Neuzugänge für das kommenden Jahr wären also gerne gesehen. Zuletzt war man auch gezielt für Werbemaßnahmen etwa an die heimischen Berufsschulen gegangen, in manchen pädagogischen Ausbildungsgängen kann die Stadtranderholung als Praktikum angerechnet werden. Man sei zwar am Schluss der zwei Wochen ganz schön erschöpft. Aber es macht eben auch viel Spaß, berichtet Laura Hellwig.

Dank Unterstützung werden Spiele angeschafft

In früheren Jahren waren auch schon mal weit über 100 Teilnehmer dabei. Etwas mehr als 60 Kinder ist in diesem Jahr aber eine gute Zahl, die mit der Größe des Betreuerteams noch zu managen ist.

Dank der Unterstützung der „Menden Crowd“ kamen zuvor über 3600 Euro zusammen, die etwa für die Anschaffung von Gesellschaftsspielen oder einem Billardtisch im Miniaturformat genutzt worden sind.

Von den über 60 Teilnehmern sind viele nicht zum ersten Mal dabei. Wie Sarah etwa. Weil sie schon wissen, dass sie unterhaltsame Tage in Böingsen erwarten. Und ein Neuling wie Thea hat es von einer Freundin erfahren. Morgens geht es hier an der Schützenhalle mit dem gemeinsamen Frühstück los und endet am Nachmittag. Ferien machen und trotzdem im eigenen Bett schlafen.

Dazwischen: so viel Programm, dass es vollständig genannt nicht annähernd in diese Zeilen passt. Ausflüge auf Bauernhöfe in der Umgebung, Wanderungen, Radfahr- und Rollertraining mit der Polizei, afrikanische Trommeln spielen, Taschen, Turnbeutel und T-Shirts gestalten, Airbrush-Tattoos, Zeltlager-Gottesdienst, ein Kinonachmittag zum Abschluss mit selbstgemachtem Popcorn.

Falknerei absoluter Höhepunkt

Über den absoluten Höhepunkt dieser Ferientage sind sich aber die meisten einig: der Besuch der Falknerei. Dabei lernten die Teilnehmer viele spannende Dinge über die Greifvögel, durften sie auch auf den Arm setzen.

Und dann gab es noch eine Art Völkerballspiel mit Schwämmen und Swimmingpools. Eingeteilt in die vier Gruppen (nach jünger und älter sowie Mädchen und Jungs) startete dieser nasse Wettkampf. Und wer hat gewonnen? Die Mädchen, die dem WP-Reporter bislang so bereitwillig Auskunft gegeben haben, raunen etwas genervt: „Die großen Jungs.“ Aber nachhaltig trüben kann auch das die gute Laune nicht. Und dann kommt von irgendwo her auch schon die nächste Ladung Wasser gespritzt. Manche der Kinder freuen sich schon, demnächst noch mit der Familie ein paar Tage weiter weg zu fahren. Klar ist aber: Für manche ist das hier die einzige Möglichkeit, richtig Urlaub zu machen. Stellvertretend für ganz viele fragte eines der Kinder zwischendurch mal: „Warum kann die Stadtranderholung nicht die ganzen Ferien gehen?“