Menden. Die Linkspartei fordert ein Schülerticket, das auch für die komplette Freizeit gilt. Das aktuelle Angebot der MVG ist stark beschränkt.
Die Linkspartei kämpft für die Einführung eines Schülertickets für den öffentlichen Nahverkehr, das auch in der Freizeit nutzbar ist. In vielen Städten und Verkehrsverbünden in Nordrhein-Westfalen gibt es längst vergleichbare Angebote. Im Märkischen Kreis hatten sich Politik und Verwaltung stets schwer getan.
„Die Linke“ versucht aktuell auf allen Ebenen Lobbyarbeit für das Ticket zu machen. Der Mendener Stadtrat soll sich für die Einführung aussprechen. Ähnliche Initiativen gibt es in Iserlohn und Lüdenscheid. „Eine positive Beschlussfassung in diesen Städten wäre auch ein starkes Signal an den Märkischen Kreis“, sagt der Mendener Fraktionsvorsitzende Thomas Thiesmann. Der Kreis müsste die Einführung des Tickets beschließen.
Schüler-Ticket nur auf Schulweg nutzbar
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Was die Linkspartei stört: Im Gebiet der Märkischen Verkehrsgesellschaft MVG gibt es bislang schon ein Schüler-/Azubi-Ticket. Dieser Fahrschein ist aber nur auf der eingetragenen Strecke zwischen Wohnort und Schule gültig. Für andere Strecken müssen Schüler aktuell noch zum Normaltarif Tickets lösen. Thiesmann sieht dadurch sogar die Mobilität ausgebremst. Mit einem umfassend gültigen Schülerticket sei das anders. Es ermögliche die kostengünstige Teilnahme an Freizeitaktivitäten. „Gleichzeitig ist es auch eine Chance den Hol- und Bringverkehr einzudämmen, den motorisierten Individualverkehrs zu reduzieren und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“
Positiv-Beispiel ist das Schoko-Ticket im benachbarten Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Mit dem Schüler-Ticket für alle Schüler im Alter unter 25 Jahren haben die Schüler die Möglichkeit im ganzen Verbundraum zwischen Düsseldorf und Dortmund kostenlos Bus und Bahn zu fahren. Das Ticket gilt auch in den Ferien. Eltern zahlen einen kleinen Monatsbeitrag von 12 für das erste Kind oder 6 Euro für das zweite Kind. Sogar wer die Entfernungsgrenzen für Fahrtkostenzuschüsse unterschreitet, kann für 36,70 Euro im Monat ein Ticket erhalten. Für Menden gibt es ähnliche Leistungen nur über das deutlich teurere Fun-Ticket oder über Ferientickets.
Städte zahlen für Beförderungspflicht
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Aktuell haben Schüler einen Anspruch auf die Übernahme von Schülerfahrkosten durch die Städte, wenn sie außerhalb bestimmter Entfernungsgrenzen wohnen. Die Grenzen berücksichtigen das Alter der Schüler. Ein sozusagen grenzenloses Schülerticket bedeute aus Sicht der Linkspartei nicht zwingend eine Erhöhung der Schülerbeförderungskosten, „da sich der jetzige Verwaltungsaufwand für die Berechnungen und Genehmigungen der Fahrtkostenerstattung in der Schulverwaltung und in den Schulsekretariaten erheblich reduziert“.
Wie sich die anderen Fraktionen zu der Initiative positionieren, ist noch nicht klar. In der Vergangenheit hatte der Kreis die Schülerfahrtkosten klar bei den Städten gelassen, um die Kosten klar zu trennen. Würde das Ticket eingeführt, müssten die Städte den Pflichtanteil an den Kreis abführen. Die Märkische Verkehrsgesellschaft könnte dann das Ticket herausgeben und den Elternanteil kassieren.
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