Menden. . Für den Hochwasserschutz könnten sich Autofahrer in Zukunft auf Verkehrsprobleme auf der Provinzialstraße einrichten. Kosten: Rund 800.000 Euro.

Der Rüthers Bach und die Erschließung von Hämmer II könnten eine der Hauptverkehrsadern der Hönnestadt lahm legen. Wird das Gewerbegebiet weiter erschlossen, muss auch der Rüthers Bach zwecks Hochwasserschutz ausgebessert werden – vermutlich auch direkt unter der Kaufland-Kreuzung in Bösperde.

Regenrückhaltebecken sichern ab

Im Betriebsausschuss der Stadtentwässerung Menden berichtete Dirk Sobolewski von der Hydrotec Ingenieursgesellschaft aus Aachen über die Hochwasserschutzmaßnahmen rund um das noch zu erschließende Gewerbegebiet Hämmer II. Damit das Gewerbegebiet vor Jahrhunderthochwasser geschützt ist, bedarf es laut des Experten baulicher Maßnahmen, sobald das Gebiet zu einem bzw. zwei Drittel erschlossen ist.

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Niederschlagswasser wird derzeit in vier Regenrückhaltebecken zwischengelagert. „Der Rüthers Bach soll das Gebiet bei kleineren Lagen hochwassersicher machen“, erklärte Sobolewski. Aktuell sehe er noch keine Bedenken, was den Hochwasserschutz angeht. Anders sehe dies aber bei einer vollständigen Erschließung des Gewerbegebietes und damit einhergehend einer weiteren Versiegelung des Bodens aus.

Eine mögliche Lösung: eine Art Bypass oberhalb der Straße Wietholz. Gleichzeitig müsse der Graben entlang der Provinzialstraße weiter geöffnet werden. Im Bereich der Kreuzung an der Holzener Dorfstraße sei zudem eine Bauwerksaufweitung nötig.

Eingriffe sind notwendig

Hubertus Schulte-Filthaut (CDU) warf daraufhin ein, dass für etwaige Baumaßnahmen ein Planfeststellungsverfahren vonnöten sei. „Und das ist teuer und aufwändig“, so Schulte-Filthaut. Für Michael Mathmann, Leiter des städtischen Eigenbetriebs, sei es wichtig, über die Dauer der Erschließung weitere Alternativen auszuloten.

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Insgesamt, so Mathmanns Schätzung, würden für die drei notwendigen Baumaßnahmen am Rüthers Bach zwischen 800.000 und 900.000 Euro anfallen – Planungskosten noch nicht mit eingerechnet. „Diese Maßnahmen sind auch ohne Hämmer notwendig“, betonte Mathmann.

Investitionen auf lange Sicht

Durchgeführt werden müssten die Arbeiten nach Einschätzung von Dirk Sobolewski bis zum Ende des dritten und vor dem vierten Bauabschnitt. Gleichwohl müsse der Landesbetrieb Straßen NRW mit einbezogen werden, da auch Tiefbaumaßnahmen im Bereich der Kreuzung anfallen würden. Ob dies nicht auch in offener Bauweise möglich sei, wollte daraufhin Ingo Günnewicht (SPD) wissen. Eine Detailplanung, so Mathmann, liege noch nicht vor. Allerdings bereitete der Leiter des Eigenbetriebs die Ausschussmitglieder schon einmal vor: „Investitionskredite sind auf lange Sicht nötig.“