Menden. . Noch immer ist die Zukunft des Schulzentrums Lendringsen ungewiss. Der Abriss der Habicht-Halle könnte weitreichende Konsequenzen haben.

Wie geht es weiter am Habicht? Diese Frage konnte auch der Sportausschuss zunächst nicht klären. Die Mendener Sozialdemokraten fürchten gar, dass sich mit einer neuen Multifunktionshalle im Bereich des ehemaligen Eisenwerkes eine zweite Wilhelmshöhe anbahnt.

Weniger Hallenkapazitäten

Wie berichtet, gibt es mehrere Varianten, die aus Sicht der „Projektgruppe Habicht“ derzeit infrage kommen. Demnach soll der Realschulkomplex samt Zweifachturnhalle abgerissen, Hauptschule samt Dreifachsporthalle vermarktet und eine neue Multifunktionshalle in der Nähe des ehemaligen Eisenwerks gebaut werden. Für Stefan Band (Grüne) stellte sich da die Frage, wie der angestrebte Zeitplan für die Vermarktung aussieht.

Entscheidung fällt im Rat

Als nächstes wird der Betriebsausschuss für den Eigenbetrieb Städt. Saalbetriebe Wilhelmshöhe und die eigenbetriebsähnliche Einrichtung Immobilienservice Menden (ISM) über die Vorschläge der Projektgruppe beraten. Eine Entscheidung soll in der Ratssitzung am Dienstag, 2. Juli fallen.

Ulrich Menge, Team Schule und Sport, betonte, dass es um den Erhalt des Hauptschulkomplexes gehe, „bis die Vermarktung erfolgen kann“. Einen Zeitplan gebe es dafür nicht. Gleichwohl müsse man sich bei ausbleibendem Interesse Alternativen überlegen – und diese sehen den Abriss des gesamten Lendringser Schulkomplexes sowie die Vermarktung als Wohngebiet vor. „Das hieße so oder so, dass wir nur noch eine Dreifachhalle in Lendringsen hätten?“, fragte Mirko Kruschinski (SPD) in Richtung Ulrich Menge. Dies, so Menge, sei der Plan.

„Wir tun uns schwer damit, das Schulzentrum wiederzubeleben“, schob Kruschinski hinterher. Beim Abriss des gesamten Komplexes würde dem Vereinssport in Lendringsen statt – wie bisher – einer Zweifach- und einer Dreifachhalle nur noch eine neue Multifunktionshalle am ehemaligen Eisenwerk bleiben.

Vereine stehen hinter SSV

Anforderungen an eine neue Halle haben die Lendringser Vereine in Zusammenarbeit mit Aktiv für Lendringsen bereits ausgearbeitet. „Es ist der Wunsch, einen Kompromiss zu finden, der für alle gangbar ist“, so Kersten Brechmann von der Bürgerinitiative. Martin Meier, Leiter der Turnabteilung des TuS Lendringsen, hatte zuletzt ein Hauen und Stechen um die Hallenzeiten befürchtet. Diese Befürchtungen teile der Gesamtverein hingegen nicht. Dieser folge wie die SG Menden-Sauerland, der TC Lendringsen und das Familienzentrum St. Josef den Vorschlägen des Stadtsportverbandes, die nun als Diskussionsgrundlage dienen.

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Der SSV, so der Vorsitzende Markus Kisler im Ausschuss, begrüße die Planungen der „Projektgruppe Habicht“ für eine neue Multifunktionshalle. Mirko Kruschinski gab bei den Plänen allerdings zu bedenken, dass die neue Halle in unmittelbarer Nähe zu einem Wohngebiet errichtet werden soll. „Ich habe ein bisschen die Sorge, dass wir uns damit eine zweite Wilhelmshöhe schaffen“, so der Sozialdemokrat. Klagen der Anwohner seien schon fast vorprogrammiert. Auch FDP-Fraktionschef Stefan Weige zeigte sich irritiert ob der schwindenden Hallenkapazitäten in Lendringsen. „Wir sollten mindestens das gleiche vorhalten wie jetzt auch“, betonte Weige.

Einen Beschluss bzw. eine Empfehlung an den Rat sprach der Sportausschuss nicht aus. „Wir können nicht ad hoc etwas beschließen, was uns später auf die Füße fällt“, machte Joachim Buß (CDU) klar.