Lendringsen. . Der TuS Lendringsen befürchtet bei einem Hallenneubau am ehemaligen Eisenwerk weitreichende Probleme für die Vereine.
Geht es nach den Vorstellungen der Projektgruppe „Habicht“, soll es in Lendringsen bald eine neue Multifunktionshalle im Bereich des ehemaligen Eisenwerkes geben. Doch das, so befürchten Martin Meier und Hans-Jürgen Mertens vom TuS Lendringsen, wird zu großen Problemen bei den Hallennutzungszeiten und einem mittelfristigen Abriss der bestehenden Habichthalle führen.
Handballer wollen VIP-Bereich
Im Sportausschuss, der heute tagt, stehen die Ergebnisse der Projektgruppe „Habicht“ auf der Tagesordnung. Demnach soll die ehemalige Hauptschule samt Dreifachhalle erhalten und vermarktet werden. Realschule sowie Zweifachhalle sollen abgerissen und in ein Wohngebiet umgewandelt werden. Dazu müsste allerdings der Flächennutzungsplan sowie der Bebauungsplan geändert werden, da derzeit eine rein schulische Nutzung ausgewiesen ist. Als Ausgleich sehen die Planungen eine neue Multifunktionshalle im Bereich des ehemaligen Eisenwerkes vor. „Die Lendringser Sportvereine müssen sich einig werden“, fordert Martin Meier vom TuS Lendringsen. Alle Belange der Vereine müssten bei einem Hallenneubau mit abgedeckt sein. Vom normalen Bedarf weichen die Vorstellungen der SG Menden-Sauerland, die ebenfalls an einem Neubau interessiert sein sollen, dabei deutlich ab. Zwei Tribünen mit je 750 bis 1000 Plätzen und VIP-Bereich mit Zugang zur Tribüne.
Menden erhält Fördermittel des Bundes
Der Sportausschuss tagt am heutigen Donnerstag um 17 Uhr im Ratssaal.
Auf der Tagesordnung steht neben den Ergebnissen der Projektgruppe „Habicht“ unter anderem die Fördermaßnahme Huckenohl-Stadion.
Das Heim des BSV Menden soll mit Bundesmitteln saniert werden.
Die Befürchtung beim TuS Lendringsen: Kommt die Halle am ehemaligen Eisenwerk, „gibt es ein Hauen und Stechen um die Hallenzeiten“, so Meier. Schon jetzt könne der Verein keine Mitglieder mehr in die Mutter-Kind-Gruppe aufnehmen. „Die Kinder laufen uns die Bude ein“, sagt Hans-Jürgen Mertens. Mittelfristig erwarten die Vereinsvertreter gar eine Überplanung des gesamten Schulzentrums und somit den Wegfall der Dreifachhalle, die derzeit saniert wird. „Sofern eine Vermarktung der Gebäude der Hauptschule nicht erfolgreich ist, sollte eine Überplanung des gesamten Schulzentrums Lendringsen erfolgen“, heißt es dazu vonseiten der Planungsgruppe.
„Sie sagen zwar, dass sie uns helfen wollen, tun sie aber nicht mit diesen Planungen“, betont Mertens. Der Vorschlag der Vereinsvertreter: statt am ehemaligen Eisenwerk direkt am Schulzentrum eine neue Dreifachhalle bauen, die alte abreißen und die Zweifachhalle erhalten.
Mit 6,4 Millionen Euro in der Bilanz
Ohnehin würde die Situation der bestehenden Habichthalle deutlich schlechter dargestellt als sie eigentlich ist, moniert Meier. Er zeigt sich verwundert über die von der Verwaltung ermittelte Restnutzungsdauer – sowohl für die Habichthalle als auch für die Zweifachturnhalle der ehemaligen Realschule. Die Restnutzungsdauer für die Realschulhalle wird demnach mit sieben Jahren, die der Habichthalle mit 16 Jahren angegeben. Bilanziell steht der Hauptschul-Komplex noch mit rund 3,8 Millionen Euro in den Büchern des ISM, der Realschul-Komplex immerhin noch mit 2,6 Millionen.
Die Planungsgruppe empfiehlt, im nächsten Schritt eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung durchzuführen, um zu klären, welche Auswirkungen der Bau einer neue Halle hätte. Dabei sollen „sowohl die Sanierungs- und Baukosten für eine Halle im Ortsteil Lendringsen (ehemaliges Schulzentrum und Ehemaliges Eisenwerk), als auch die Aufwendungen und Erlöse für Grundstücksankäufe bzw. mögliche Vermarktungserlöse für den Bereich des ehemaligen Schulzentrums Lendringsen berücksichtigt werden“.
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