Menden. . Stadt will Schul- und Rathausmeister neu zuordnen und aus vier der 19 Stellen einen Pool bilden. Schulen sollen feste Ansprechpartner behalten.

Sie halten die Mendener Schulgebäude in Schuss, aber auch das Rathaus, die Kluse oder den Waldkindergarten: Hausmeister sind unentbehrlich, an Schulen sind viele von ihnen außerdem beliebte Ansprechpartner für Schüler wie Lehrer. Namen wie Wolfgang Morali oder Friedhelm Schoof sind Legende. Doch auf die aktuell 20 Hausmeister kommt jetzt eine einschneidende Neuerung zu: Sie sollen ab Januar 2020 dem städtischen Immobilienservice Menden (ISM) zugeordnet werden – und vier von ihnen sollen einen „mobilen Service“ bilden.

Alle Kräfte unters Dach des ISM

Bisher zählten die Schul-Hausmeister im Rathaus zum „Team Schule und Sport“, die Kräfte fürs Rathaus zum „Zentralen Service“. Zwar sollen 13 Schulhausmeister ihren Schwerpunkt an je einer Schule behalten – ein Punkt, den Rektorinnen und Rektoren in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses nochmals deutlich einforderten. „Die Identifikation mit dem Gebäude muss da sein“, strichen Ralf Goldschmidt (Gesamtschule) und Ulrich Cormann für das Hönne-Gymnasium heraus.

Ein Feuerwehr-Quartett

Auch bleiben zwei Rathaus-Kräfte zuständig für den Sitz der Stadtverwaltung. Doch daneben wird der „mobiler Hausmeisterservice“ mit vier Kräften neu gebildet. Dieses Feuerwehr-Quartett soll einspringen, wo Vertretungen nötig werden oder besondere Aufgaben anliegen. Es ist aber noch unklar, welche der heute 20 Hausmeister in diesen Pool wechseln. Der ISM strebe hier „einvernehmliche Lösungen“ an, erklärte dessen Vertreter Ralf Midderhoff im Ausschuss den Politikern und Schulleitern. Bei Wechseln in den Pool sei auch die Nutzung der jeweiligen Dienstwohnung zu prüfen.

Für jede Schule, aber nicht für jeden Standort

Und: Jede Schule, aber nicht jeder Teilstandort soll einen Hausmeister erhalten. Ausnahme ist hier die Platte Heide mit ihren beiden annähernd gleich großen Standorten, die je einen Hausmeister behalten sollen. Danach gefragt hatte Mirko Kruschinski (SPD).

Insgesamt eine Stelle weniger als heute

Gebraucht werden künftig 19 Kräfte: 13 Schul-Hausmeister, zwei Rathaus-Hausmeister und vier Kräfte im mobilen Service. Heute sind bei der Stadt 20 Hausmeister beschäftigt, einer mehr, als künftig benötigt würden. Allerdings stehen laut ISM bis dahin zwei Kräfte vor dem Ruhestand, so dass man hier bei der Umorganisation keine Probleme sieht.

Stadt: Bessere Aufteilung möglich

Von der Veränderung verspricht sich die Stadt eine günstigere Erledigung der Aufgaben und mehr Flexibilität durch den mobilen Service. Die Zusammenfassung aller Kräfte im ISM ist von der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) immer wieder eingefordert worden. Und: Es gebe inzwischen Schul-Leerstände, zugleich aber auch gänzlich unbetreute Stadtgebäude. Das sei jetzt alles berücksichtigt.

Auch interessant

Allerdings fragten die Rektoren im Schulausschuss auch danach, ob ihre Weisungsbefugnis gegenüber „ihren“ Hausmeistern bestehen bleibt, wenn die dem Fachbereich Schule gar nicht mehr angehören. Das wurde bejaht.

FDP bleibt skeptisch

Weniger klar fiel die Antwort auf die Frage aus, welchen Einfluss die Schulen noch haben, falls sich nach Einführung der Reform im ISM etwas verändert. Das soll die Stadtverwaltung nun in vertraglichen Regelungen klären. Das wurde auf Vorschlag des Ausschussvorsitzenden Peter Maywald (CDU) in den Beschluss aufgenommen.

Den segneten dann auch alle ab – bis auf einen. Stefan Weige (FDP) machte kein Hehl aus seinem Misstrauen gegen den ISM. Dieser spreche selbst beständig von seiner Überforderung – zuletzt noch geschehen in der Debatte um neue Kitas (die WP berichtete). „Und jetzt weisen wir ausgerechnet denen zusätzliche Aufgaben zu?“

FDP fürchtet Kompetenzgerangel

Außerdem wollte er wissen, „wer sticht“, wenn Immobilienservice und Schule zeitgleich den Anspruch auf ein und dieselbe Kraft oder Leistung erheben. Dazu erklärte Schul-Teamleiter Ulrich Menge, dass es nicht um die Hierarchie der Institutionen gehe, sondern der Aufgaben: Das Dringlichste sei zuerst zu machen.

Stefan Weige blieb skeptisch und stimmte als einziger gegen den Beschluss. Die Vorlage muss nun noch weitere Ausschüsse passieren, bis der Stadtrat die Neuordnung beschließen kann.