Menden. . Die GPA nahm den ISM für die Stadt unter die Lupe. Jetzt liegt das Ergebnis vor. Der Eigenbetrieb muss neu organisiert werden.

Die Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) legt der Stadt-Tochter Immobilienservice Menden (ISM) eine schlankere Struktur nahe. Das geht aus einem Gutachten hervor, das die Stadt Menden bei der in Herne beheimateten GPA in Auftrag gegeben hatte.

Die Verwaltungsexperten Christian Möhlheinrich und Torben Höbrink empfehlen demnach, die Struktur des eigenbetriebsähnlichen ISM zu verschlanken.

Mieten und Nebenkosten einfacher abrechnen

Bisher steht der Betrieb auf drei Säulen: Gebäude-Management, Finanzwesen und Infrastruktur. Künftig soll der Bereich Infrastruktur aufgehen in den beiden anderen.

Außerdem dringt die GPA auf Klärung von Zuständigkeit und Verantwortlichkeit. Bisher gibt es im Verhältnis zwischen Stadt Menden, ISM und Mietern Reibungsverluste durch unklare Kompetenzen.

Verbesserungsbedarf sieht die GPA auch beim Datenbestand des ISM. Sie seien unzureichend elektronisch erfasst und verfügbar, hieß es. Das behindere Arbeitsabläufe und erhöhe den Arbeitsaufwand. Kauf und Einrichtung entsprechender Software hält die GPA für vordringlich. Das gelte auch für die Schulung der Mitarbeiter, hieß es.

Weniger Hausmeister-Stellen

Den 23 ISM-Mitarbeitern attestiert die GPA gute Motivation und gute Ausbildung. Zugleich sehen die Gemeindeprüfer das Personal am Limit. Gründe: neben schlechter Steuerung der Arbeitsläufe eine zu hohe Gebäudezahl. Konsequenterweise empfehlen die Experten, einen Teil der Gebäude zu verkaufen.

Zu den Empfehlungen gehört auch, Abrechnungen von Mieten und Nebenkosten zu vereinfachen. Pauschalen und mehrjährige Kalkulationen seien hilfreich, hieß es.

Obendrein sollten die Hausmeister in ISM-Gebäuden auch bei dem städtischen Eigenbetrieb angestellt sein. Zur Diskussion steht auch eine Verringerung von Hausmeister-Stellen.

Einen weiteren Grund für Überlastung des ISM verortete die GPA bei Rat und Ausschüssen. Allzu oft vergebe die Politik nahezu zeitgleich mehrere Prüf- und Planungsaufträge an den ISM, die nicht selten kurzfristig umgesetzt werden sollen. Die GPA rät den kommunalpolitischen Gremien, sich besser abzustimmen.

Dank vom Beigeordneten

Ebenfalls als „Baustelle“ sieht die GPA Gewährleistungsverträge beim ISM. Sie sollen so gefasst sein, dass klar sei, wer bei Schäden hafte. Das erhöhe die Rechtssicherheit.

Die neue Struktur des ISM könne Netto-Einsparungen in sechsstelliger Höhe bringen. Als Zeitplan für die Umsetzung sind fünf Jahre im Gespräch.

Der Beigeordnete Sebastian Arlt bedankt sich bei der GPA ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit.