Menden. . Wie viele Kannen Wasser er in den knapp 35 Jahren wohl geschleppt hat, um die 20 Geranien-Kästen entlang des Zauns zu gießen? Wolfgang Morali, seit 1980 Hausmeister an der Josefschule Menden, wird sich in Zukunft neben seiner Frau Brigitte und der Familie nur noch den Blumen seines eigenen Gartens widmen, denn nun zählt er zum Berufsstand der Rentner.

Wie viele Kannen Wasser er in den knapp 35 Jahren wohl geschleppt hat, um die 20 Geranien-Kästen entlang des Zauns zu gießen? Wolfgang Morali, seit 1980 Hausmeister an der Josefschule Menden, wird sich in Zukunft neben seiner Frau Brigitte und der Familie nur noch den Blumen seines eigenen Gartens widmen, denn nun zählt er zum Berufsstand der Rentner. Um die tolle Blumendekoration kümmert sich sein Nachfolger Jörg Hagedorn, der zuvor Hausmeister an der alten Bösperder Grundschule war.

Am 1. September 1980 trat der gelernte Elektriker seinen Dienst an – allerdings nicht wie geplant an der neuen Hauptschule am Gelben Morgen, sondern an der Josefschule am Ostwall. Damit stieg er in die Fußstapfen seiner Vorgängerin Irene Winterhoff. Von der übernahm er die Dienstwohnung direkt an seinem Arbeitsplatz und damit auch die ehrenamtliche Pflege des Geranienschmucks rund um den Parkplatz .

Mann für alle Notfälle

Auf die Frage nach seinen Aufgaben in den vergangenen dreieinhalb Jahrzehnten antwortet Wolfgang Morali in der Sportlersprache: „Ein Hausmeister ist ein Zehnkämpfer.“ Ob ein Klo verstopft ist, ein Fenster nicht schließt oder bei einem Schüler der Reißverschluss des Anoraks klemmt: Morali war der Mann für alle Notfälle.

Besonders hart war der Job im Winter, denn dann war Schneeschippen auf dem Schulhof angesagt. Auch in den Sommerferien bedeutet das Hausmeisterleben entgegen landläufiger Meinung kein Zuckerschlecken: Vor dem neuen Schuljahr müssen Möbel geschleppt werden, da die Klassen vielmals innerhalb des Gebäudes umziehen. Besonders gern erinnert sich Wolfgang Morali an die mit Herzchen verschönerte schriftliche Entschuldigung, die ihm ein am Vortag erwischtes Klingelmännchen in den Briefkasten der Dienstwohnung schob. Auch der Gedanke an das Ständchen, das ihm alle Josefschüler zum runden Geburtstag brachten, treibt ihm die Tränen in die Augen. Zum offiziellen Abschied schenkte ihm das Lehrerkollegium rund um Ralf Bey­er eine Heckenschere, damit keine Langeweile aufkommt.