Lendringsen. . Untersuchung ergibt Sanierungskosten von 5,8 Millionen Euro. Gut für TuS Lendringsen: Gebäude kann kurzfristig noch einmal hergerichtet werden

Die gesperrte Dreifach-Sporthalle am Habicht in Lendringsen hat keine Zukunft mehr: Die Untersuchung des Sanierungsbedarfs der seit 1. Januar gesperrten Sporthalle durch den städtischen Immobilienservice Menden (ISM) hat nach Informationen der WP ergeben, dass die Stadt Menden mindestens 5,8 Millionen Euro investieren müsste, um das Gebäude dauerhaft zu erhalten. Das entspricht – zumindest in der Größenordnung – dem Preis eines Hallen-Neubaus. Allerdings gibt es zugleich ein Trostpflaster für betroffene Vereine wie den TuS Lendringsen, der 770 Mitglieder zählt: Für etwa 60.000 Euro kann das Tragwerk der Habicht-Halle so weit wieder hergerichtet werden, dass sie zumindest vorläufig wieder in Betrieb gehen kann, hieß es auf Anfrage unserer Zeitung im Rathaus. Der beschädigte Leimbinder im Tragwerk könne ersetzt werden, danach bliebe die Halle voll nutzbar. Die bereits ausgebaute Akustikdecke werde dann allerdings nicht mehr ersetzt.

Eisenwerk als Neubau-Standort?

Das sind zunächst einmal gute Nachrichten für den TuS Lendringsen, der schon seit Anfang 2019 mit seiner Turnabteilung (330 Mitglieder) auf die benachbarte Zweifachhalle der ehemaligen Realschule ausweichen muss. Dennoch stellt sich laut Turn-Abteilungsleiter Martin Meier mittelfristig die Zukunftsfrage: „Eine jahrelange Hängepartie zwischen einem Abriss der alten Halle und einem Neubau wäre der Tod des Vereins.“

Wobei Meier ausdrücklich lobt, dass die Stadt Menden dem Verein in seiner Notlage hervorragend beigestanden habe. So könne man die Realschulhalle täglich bis auf den Dienstag nutzen. Mit den Judoka im Verein habe man ebenfalls ein gutes Einvernehmen bei der Aufteilung der Hallenzeiten gefunden. Allerdings bleibe das Handicap, nicht alle Geräte in der Realschulhalle aufbauen zu können.

Bleibt die Halle bis zu den Sommerferien dicht?

Die alte Habichthalle ist seit Jahren das Sorgenkind der Sportverwaltung.

Erst sollte sie nur für den Januar schließen, dann „bis zu den Sommerferien“. Ob die Reparatur früher erledigt sein kann, ist noch offen.

Womöglich gibt es auch einen Weg, die wohl unvermeidlichen Abrisse und die erhoffte Eröffnung eines Neubaus nahe zueinander zu bringen: Wie dazu weiter verlautete, ist an die Vermarktung des gesamten ehemaligen Schulbereichs gedacht – die seit Jahren leer stehende Hauptschule Bieberberg und die benachbarte Realschule Lendringsen mitsamt ihren Hallen könnten Zug um Zug einer Wohnbebauung weichen. Die dabei erzielten Erlöse für Wohnbauland könnten in eine neue Halle investiert werden. Als möglicher Standort dafür soll das Eisenwerkgelände ins Auge gefasst worden sein.

Und: Angesichts des Vorhabens der Stadt, eine neue Sporthalle für die Real- und die Gesamtschule in Menden zu errichten, käme eine reine Vereinshalle in Lendringsen erst an zweiter Stelle. Denn so wichtig der Vereinssport als gesellschaftliche Aufgabe sei: „Der Schulsport ist für uns eine Pflichtveranstaltung“, hieß es.

Neue Halle als Plus für Lendringsen

Für Martin Meier geht es mit der neuen Halle indes auch darum, Lendringsen als Stadtteil aufzuwerten. Vieles sei hier in den vergangenen Jahren geschlossen worden. „Wir müssen aber gute Angebote für die Kinder haben, damit sich auch junge Familien in Lendringsen wohlfühlen.“ Dazu zähle auch, dass Vereinssport keine Fahrtkosten verursachen sollte. Dafür werde der TuS kämpfen.