Menden. . Startschuss für die Mendener Pfingstkirmes: Schausteller hoffen auf Änderung des Auswahlverfahrens, um mehr Planbarkeit zu haben.
Startschuss für die Mendener Pfingstkirmes: Bei der Eröffnung gab es auch kritische Worte durch die Schausteller. Sie setzen darauf, dass das Auswahlverfahren für den Rummel noch mal verändert wird.
Zum dritten Mal ist in diesem Jahr das geänderte Auswahlverfahren zum Einsatz gekommen. Wer aus dem Bewerberkreis eine Zusage bekommt, das ermittelt die Stadtverwaltung mit einem aufwendigen Punkteverfahren. Für die Stadt als Veranstalter soll so Rechtssicherheit hergestellt werden. Dadurch sind aber auch manche Beschicker nicht mehr zum Zuge gekommen, die seit Jahrzehnten ihren Stand auf der Pfingstkirmes hatten.
Wird Verfahren noch mal verändert?
Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, äußerte sich optimistisch, dass das Verfahren, nach dem derzeit in Menden die Schausteller für die Pfingstkirmes ausgewählt werden, noch mal modifiziert wird – „zum Wohle dieser tollen Kirmes“. Es brauche „familiengeführte Schaustellerbetriebe, die auch eine Kontinuität haben“. Um Attraktivität zu leisten, müsse der Schausteller auch investieren können. Für Kalkulationssicherheit brauche der Schausteller auch Planungssicherheit, betonte Albert Ritter. Wie sonst solle ein Schausteller etwa nach einem Bankkredit für eine Investition fragen, erklärte er.
So wichtig die Rechtssicherheit vor dem Verwaltungsgericht sei, so müsse man dennoch nicht mit den bekannten und bewährten Beschickern das „Rückgrat einer Traditionskirmes“ entfernen, forderte Albert Ritter.
Versöhnliche Worte
Auch Konstantin Müller, Vorsitzender des Schaustellervereins Iserlohn/Schwerte und Sprecher der Pfingstkirmes-Schausteller, übte bei seinen Eröffnungsworten Kritik, zeigte sich aber auch versöhnlich. Im Gespräch mit der Westfalenpost hatte er kurz vor der Eröffnung über den dritten Durchgang des neuen Auswahlverfahrens gesagt: „Wir haben in einem Arbeitskreis gute Gespräche geführt, fühlen uns Ernst genommen. Wir setzen darauf, dass das Punktesystem noch mal ein bisschen verändert wird.“
Wunsch sei, für Alt-Beschicker der Kirmes mehr Planungssicherheit zu bekommen. „Es gibt da ja immer zwei Seiten: Die einen Besucher finden es schön, wenn sie immer schon wissen, was sie wo erwartet. Und die anderen finden es langweilig.“
Auch Alfred Küchenmeister, 2. Vorsitzender des Schaustellervereins Iserlohn/Schwerte, betonte, wie wichtig Planbarkeit aus Schaustellersicht sei.
Dank für Einsatz
Bürgermeister Martin Wächter eröffnete die Kirmes offiziell und bedankte sich Polizei, Feuerwehr und den Rathaus-Mitarbeitern für ihren Einsatz. Die Arbeit als Schausteller sei sicher auch „ein Wirtschaftsbetrieb“, natürlich brauche es Sicherheit. Aber die Arbeit sei nicht nur „Unternehmertum. Ich glaube man muss gerade bei diesem Geschäft auch mit dem Herzen dabei sein.“ Das sei ein großer Pluspunkt der Mendener Pfingstkirmes.
Mit Blick auf das Auswahlverfahren verwies Martin Wächter auf „geänderte Vorschriften“. Er versprach, das Thema weiter im Blick zu behalten.
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