Menden. . Ein kräftiger Wind pustet die Mendener Pfingstkirmes durch. Welche Auswirkungen hat das auf die besonders hohen Fahrgeschäfte?

Schon am frühen Morgen pustete ein kräftiger Wind durch Menden. So mancher Kirmesfan fragte sich tagsüber mit bangem Blick gen Himmel: Können die besonders hohen Karussells bei den starken Windböen überhaupt starten? Wir haben vor Ort nachgefragt.

Wetterexperte warnt

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Dass nicht nur Laien den Wind als stark empfinden, bestätigt der heimische Wetterexperte Peter Friedrich. Er betreibt seit 1972 eine Wetterstation am Kapellenberg in Menden mit einer, so sagt er, „fast ununterbrochenen Datenreihe“. Seine Prognose für den Kirmeseröffnungstag veröffentlicht er auf seiner Homepage : „Der Tag wird durch einen kräftigen Südwestwind, der in Böen durchaus Stärke 7, in exponierten Lagen Mendens auch Stärke 8, erreichen kann, ziemlich unangenehm. Es kann schon mal was daherfliegen.“ Mit Blick auf die Kirmes schreibt er, dass „dieser Wind bedenklich (ist), wenn er so stark ist wie von allen Wetterdiensten vorhergesagt“. Erst am Abend solle der Wind nachlassen.

Windmessgerät in 80 Meter Höhe

Welche Auswirkungen hat der Wind tatsächlich auf die Kirmes? „Wir haben in 80 Meter Höhe ein Windmessgerät“, erklärt Michaela Goetzke vom Freefall-Tower „Skyfall“ am Lenzenplatz. Der „Skyfall“ ist nach Aussage der Betreiber der „höchste mobile Freifallturm der Welt“.

Fahrgeschäft stoppt automatisch

Die Mendener Pfingstkirmes 2019 ist eröffnet.

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    Wird der Wind zu stark, stoppt das Fahrgeschäft automatisch. Selbst wenn ein Mensch das Karussell weiter laufen lassen wollte, würde dies nicht funktionieren. Bei Windstärke 6 sei Schluss, sagt Michaela Goetzke. Wenn das Wetter „Skyfall“ stoppt, werden die Passagiere automatisch heruntergefahren, auch die noch wartenden Besucher werden dann von der Plattform geleitet. Sie bekommen entweder ihr Geld zurück oder können zu einem späteren Zeitpunkt fahren, erklärt Michaela Goetzke.

    Gesunder Menschenverstand

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    „Wir verlassen uns aber nicht nur auf das Gerät, sondern natürlich auch auf unseren gesunden Menschenverstand“, betont Michaela Goetzke. So ist auch bei einem Gewitter sofort Schluss. Der regelmäßige Blick auf die verschiedenen Wetter-Apps gehört für die Betreiber dazu. Bislang ist Michaela Goetzke gelassen und zuversichtlich, dass der „Skyfall“ trotz des starken Windes am Samstag bis in die Nacht fährt.

    Viele Fahrgeschäfte verfügen über ein Windmessgerät.
    Viele Fahrgeschäfte verfügen über ein Windmessgerät. © Martina Dinslage

    Gelassen zeigt sich auch Gilbert Marquis, Betriebsleiter von „Apollo 13“ – 55 Meter Flughöhe – an der Unnaer Straße: „Der Wind ist zurzeit kein Problem für uns.“ Auch bei seinem Fahrgeschäft ist ein Windmesser in luftiger Höhe installiert, so dass die Fahrt automatisch gestoppt würde, wenn der Wind die Mitfahrer gefährden würde: „Ab 70 km/h stoppt unser Fahrgeschäft.“

    Sechs Füße für die Standsicherheit

    Wie ist es um die Standsicherheit bestellt? Könnte ein Fahrgeschäft wie der „Skyfall“ im Extremfall umkippen? „Nein“, versichert Michaela Goetzke. Das Fahrgeschäft stehe auf sechs Füßen, sei dadurch weitaus stabiler als mit drei oder vier Standbeinen. Bei extrem starkem Wind würde sich der „Skyfall“ lediglich etwas im Kreis aufschaukeln, weiß Michaela Goetzke und fügt hinzu: „Wir betreiben schon seit 1997 Türme, da ist noch nie etwas passiert.“

    Die Freefall-Türme der Zukunft

    Der „Skyfall“ ist 80 Meter hoch, wie hoch können die Freefall-Türme in der Zukunft denn noch wachsen? „Die entscheidende Frage ist, inwieweit die Besucher die Höhe mitmachen“, erklärt Michaela Goetzke. „Wir müssen publikumsnah bleiben.“ Würden von einem extrem hohen Fahrgeschäft nur wenige Besucher angesprochen, würde sich das Fahrgeschäft finanziell nicht rentieren.

    Was Sie zur Pfingstkirmes in Menden wissen müssen:

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