Menden. . Nach dem Sommer soll feststehen, welcher Bereich für den Weiterbau der A46 und B7 bei Menden näher untersucht wird. Favorit ist eine Y-Variante.

Beim geplanten Lückenschluss der A 46 zwischen Hemer und Neheim soll nach den Sommerferien ein konkreter Bereich festgelegt werden, der dann näher für den Bau der Autobahn untersucht wird. Aktuell läuft es auf eine sogenannte Y-Lösung heraus. Das heißt, dass im Bereich zwischen Hemer und Menden nur der bekannte skizzierte Verlauf der A 46 weiter untersucht werden soll (der senkrechte Strich beim Ypsilon). Für den Weiterbau kommt ein nördlicher und ein südlicher Untersuchungsraum in Frage (die Arme des Ypsilons).

Die Idee ist unter anderem ein Ergebnis aus den Dialogforen, die parallel zu den vorgeschriebenen Verfahrensschritten stattfinden. „Wir wollen wissen welche Meinung vorherrscht“, sagt Christoph Kindel. Er ist Projektleiter bei der Straßen-NRW-Niederlassung Sauerland-Hochstift. Die Landesbehörde hat den Auftrag den Bau der Autobahn und der Bundesstraße zu planen und durch die Verfahrensschritte zu bringen. Im Tagesgeschäft sind mittlerweile fünf bis sechs Personen damit beschäftigt. Bei größeren Veranstaltungen seien schon mal bis zu 20 Personen im Hintergrund dabei, sagt Kindel.

Zuerst Natur, dann Verkehr und Bauten

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Die Y-Variante soll demnächst dann auch mit offiziellen Stellen und Vertretern der betroffenen Städte diskutiert werden. Stimmen diese zu, geht es dann um eine fachliche Betrachtung aus Naturschutzsicht. „Das ist ein extrem hohes Gut“, sagt Kindel. Letztlich orientiere sich das Ypsilon ja sogar an den vorgegebenen Naturschutzgebieten wie dem Luerwald und dem Bieberbach. Gedanken über die bauliche Umsetzung, Tunnel, Brücken, Lärmschutz, Trassenverläufe und Anschlussstellen stehen jetzt noch nicht auf dem Programm. Im Prinzip interessiert es aktuell noch nicht einmal, dass die Stadt Menden im Weg ist.

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Der Landesbetrieb hatte bereits mehrfach gegenüber den Gegnern damit argumentiert, dass die Untersuchungen mit Blick auf den Naturschutz auch billiger sind als teure Verkehrsuntersuchungen und Prognosen. Der Bedarf – anders als von den Gegnern behauptet – sei ja auch grundsätzlich da: „Der Bundesverkehrswegeplan hat den verkehrlichen Bedarf festgestellt“, sagt Kindel.

Noch Jahre bis zur konkreten Linie

Das heutige Ende der A 46.
Das heutige Ende der A 46. © Michael May

„Im nächsten Schritt geht es dann um eine Korridorsuche“, sagt Kindel. Dabei wird dann ein Bereich fesgelegt, in dem die A 46 theoretisch verlaufen könnte. Durch weitere Untersuchungen wird dann eine Linie bestimmt, die dann den exakten geplanten Autobahnverlauf vorgibt. Bis eine Linie feststeht, werden voraussichtlich noch wenigstens zwei Jahre vergehen.

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A-46-Gegner erklären dagegen den ganzen Planungsprozess zur „Farce“. Die Gruppeninitiative „GigA 46“ sieht „Autobahn-Pfosten längst in den Boden gerammt“. Es werde längst nicht offen untersucht, wo die künftige Trasse mal verlaufen soll, unterstellt Sprecher Stefan Neuhaus. Umweltverbände hatten jüngst einen gemeinsamen Termin entrüstet verlassen. Auch Befürworter des Projekts machten bereits Druck.

Rätsel um Zeichnung in neuer Straßenkarte

Projektleiter Christoph Kindel zeigt sich grundsätzlich sehr zufrieden mit der zusätzlichen freiwilligen Öffentlichkeitsbeteiligung, die so in dieser Form zum ersten Mal stattfindet. Das Dialogforum in seiner Form ist aktuell nicht mehr offen für neue Mitglieder. Jeder könne aber mit den Planern per E-Mail an 46sieben@strassen.nrw.de in Kontakt treten. „Wir sind schnell und einfach erreichbar“, sagt Kindel.

Ein Rätsel bleibt unterdessen, wie ein angedachter Streckenverlauf für die „46sieben“ in die neue Straßenkarte für Nordrhein-Westfalen von Straßen NRW gelangt ist. In der aktuellen Straßenübersicht ist ein vager Verlauf der künftigen Strecke markiert. Allerdings hat jemand ein Teilstück des B-7-Abschnitts als Tunnel unter Menden eingezeichnet. Dieser Tunnel wurde zwar aus Menden gefordert, in offiziellen Vorplanungen oder Skizzen tauchte er aber noch nicht einmal als Idee auf. „Da bin ich überfragt“, sagt Christoph Kindel. Es handele sich aber ganz sicher nicht um eine Vorplanung, die es jetzt noch gar nicht geben könne.

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