Menden. . Die Hinterlassenschaften von Hunden sind in Menden ein großes Problem. Das hat unappetitliche Auswirkungen für die Mitarbeiter des Baubetriebs.
Die Mendenerin war entsetzt: Mehrere riesige Hundehaufen entdeckte sie am Donnerstag in der Innenstadt. Was fehlte, war der Besitzer mit einem Tütchen, um die Hinterlassenschaften seines Vierbeiners einzusammeln. Kein Einzelfall, sondern in Menden derzeit ein großes Problem, wie Stadtsprecher Johannes Ehrlich auf Nachfrage der WP sagt. Mitarbeiter des Mendener Baubetriebs (MBB) berichten in diesem Zusammenhang in jüngster Zeit wiederholt von unangenehmen Zwischenfällen.
„Hass gegen Hunde“
„Ich habe selbst Hunde gehabt und kann nicht verstehen, warum die Leute die Hundehaufen nicht wegmachen“, sagt die Leserin. „Das ist eine Unverschämtheit, so schürt man Hass gegen Hunde.“ Das erste Auto, das durch den Hundekot fahre, „schmiert den durch die ganze Fußgängerzone“.
Kehrmaschine in der Innenstadt
Der Baubetrieb nehme in der Fußgängerzone jeden Morgen eine Handreinigung vor, bei der Mülleimer geleert und Hundehaufen eingesammelt werden, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Darüber hinaus fahren die Mitarbeiter dreimal wöchentlich mit der Kehrmaschine durch die Innenstadt. Auch der MBB verfüge über begrenzte personelle Ressourcen, erklärt Johannes Ehrlich: „Die Kollegen können sicherlich nicht für jeden Hundehaufen rausfahren.“
Beutel einfach ins Grüne geworfen
Zudem haben die MBB-Mitarbeiter bisweilen engeren Kontakt zu den Hundehäufchen als sie vor Aufnahme ihrer Arbeit ahnen können. „Der MBB hat mit Hundekacke immer wieder ein Problem“, fasst Johannes Ehrlich die Situation zusammen. Das treffe auch dann zu, wenn Hundehalter ordnungsgemäß den Kotbeutel mit der Hinterlassenschaft ihres Vierbeiners befüllen – den Beutel aber dann einfach ins Grüne werfen.
Zum Duschen nach Hause
Als ein MBB-Mitarbeiter einen Freischneider benutzt habe, um hohes Gras zu kürzen, „ist ihm der Hundekot bis in den Nacken geflogen“, berichtet Johannes Ehrlich. Der Mitarbeiter musste seine Arbeit abbrechen und zum Duschen nach Hause fahren. Ehrlich appelliert deshalb ausdrücklich an alle Hundehalter, die Häufchen einzusammeln und nicht in der Natur zu entsorgen. Werde ein Hundehalter auf frischer Tat ertappt, „wird er vor Ort angesprochen und verwarnt“, erklärt der Stadtsprecher. Ob Herrchen oder Frauchen tatsächlich ein Bußgeld bezahlen müssen, liege im Ermessen des Kontrolleurs. In der Regel gebe es beim ersten Mal einen kostenfreien Rüffel, erst beim zweiten Mal folge ein Bußgeld (30 Euro).
Personeller Aufwand
In Wuppertal hat die Stadt nun zu einer ungewöhnlichen Maßnahme gegriffen. Dort müssen Hundebesitzer beim Gassigehen jetzt immer einen Beutel für Hundekot bei sich tragen – und andernfalls zehn Euro Strafe zahlen. Wäre das auch ein Modell für Menden? „Das müsste dann natürlich auch kontrolliert werden“, weist Johannes Ehrlich auf den personellen Aufwand hin. Die Stadt habe das Problem – das sich nicht auf die Innenstadt beschränke – aber auf dem Schirm und werde nun verstärkt „überlegen, welche Möglichkeiten wir haben“.
>> HUNDEKOTBEUTELSPENDER IM STADTGEBIET Eine Möglichkeit, das Problem der liegengelassenen Hundehaufen anzugehen, könnte laut Stadtsprecher Johannes Ehrlich sein, weitere Spender für Kotbeutel im Stadtgebiet aufzustellen. Derzeit gibt es in der Innenstadt zwei Tütchenspender, die allerdings nicht immer gefüllt sind. Manche reißen viel mehr Beutel raus als sie benötigen.