Menden.

Gleich am Anfang des Weges steht das Schild: Kinderspielplatz. Der durchgestrichene Hund darauf – ein eindeutiger Hinweis auf ein Verbot. Halten will sich daran jedoch kaum jemand.

Beim Ordnungsamt häufen sich die Beschwerden: Freilaufende Hunde im Park und Kot im Sandkasten, in dem eigentlich Kinder toben und spielen sollen. Die Stadt hat alle Hände voll zu tun, Spielplätze und Parks sauber zu halten. „In Menden haben wir 18 Spielplätze, die wir beaufsichtigen“, weiß Achim Richlik vom Ordnungsamt. Ungefähr einmal in der Woche fahren die Mitarbeiter vom städtischen Bauhof zu den Vergnügungsplätzen der Kleinen und entfernen Müll, Dreck und eben Hundekot. „Nicht auszudenken, wenn das nicht geschehen würde“, sorgt sich Richlik um die Plätze. Ohne die Kontroll- und Säuberungsgänge könnten Eltern ihre Kinder wohl kaum mehr ruhigen Gewissens in den Sand schicken. „Da appellieren wir an die Bürger und den Hundehalter. Die müssen die Hinweise auch beachten“, so Richlik.

Das Landeshundegesetz schreibt es vor, die Stadtordnung weist darauf hin, doch am Ende scheint das alles – im wahrsten Sinne des Wortes – im Sande zu verlaufen. „Hunde dürfen eigentlich gar nicht auf Spielplätze, und Verschmutzungen müssen sofort entfernt werden. Das macht nur leider kaum jemand“, beklagt Richlik. Er will nicht bestreiten, dass es auch gewissenhafte Hundehalter gibt, das müsse nur eigentlich der Standard sein.

Auf einer Streiftour durch die Parkanlage im Freizeitzentrum Biebertal inspiziert er mit zwei Kollegen die Spielplätze. Auch Park-Nachbar Manfred Paul geht mit. „Morgens und abends sind hier bis zu 50 Hunde“, hat Paul schon oft beobachtet. Wenn er die Halter auf das Verbot oder auf die Anleinpflicht hinweise, zeige kaum jemand Verständnis. Oft bekomme er Antworten wie: „Die Hunde brauchen Auslauf, wir zahlen Hundesteuer.“

Das Ordnungsamt will das Problem nun aktiv bekämpfen. „Mündliche Verwarnungen bringen ja nichts“, fand Richlik schnell heraus. Die Stadt setzt nun Ein-Euro-Kräfte ein, um herauszufinden, wo der Handlungsbedarf groß ist. „Aber sie agieren wie normale Bürger, weisen auf die Vorschriften hin, ohne ordnungsbehördliche Befugnis. Wir können schließlich die Personalien aufnehmen, verwarnen und Bußgelder verteilen“, müssen laut Richlik nun drastischere Maßnahmen helfen.