Menden/Oesbern. . So entspannt wie selten verlief das Maiwandern 2019 in Menden. Einige hundert Jugendliche machten Party in Oesbern. Dennoch gab es Zwischenfälle.

Polizei und Ordnungsamt zeigen sich in einer ersten Bilanz zufrieden mit dem Verlauf des Maiwanderns 2019. Hunderte Jugendliche waren mit Bollerwagen Richtung Oesbern gepilgert. Sie feierten weitestgehend friedlich. Die Sperrung des alten Sportplatzes zahlte sich erneut aus. Dennoch gab es einige kleine Zwischenfälle.

Die Einsatzkräfte hatten nach den Erfahrungen des Vorjahres (als der Sportplatz zum ersten Mal Tabuzone war) nun auch die Rasenfläche neben der Schützenhalle gesperrt, um zu verhindern, dass sich die Jugendlichen am Haböcken niederlassen. „Die Feuerwehr muss im Notfall schnell ausrücken können“, erklärt Polizei-Einsatzleiter Friedhelm Reinwald. Der Sicherheitsdienst und Einsatzkräfte der Polizei vertrieben die Jugendlichen aus dem Bereich. Sie achteten auch vehement auf das Grillverbot, um Verletzungen, beispielsweise durch Grillanzünder zu verhindern. HIER SIND DIE FOTOS VOM MAIWANDERN 2019!

Neuer Treffpunkt im Lohsiepen

Neuer Treffpunkt war stattdessen die Straße Lohsiepen, die vom Kreisverkehr abzweigt. Dort sammelten sich die Jugendlichen dicht an dicht. Das sah zwar viel aus. Polizei und Ordnungsamt gehen aber davon aus, dass sich deutlich weniger Menschen in Oesbern befanden als zu Zeiten des geöffneten Sportplatzes. Darunter deutlich weniger Auswärtige und auch keine Ultras der Iserlohn Roosters, die schon einmal für Randale gesorgt hatten. „Das ist genau das, was wir erreichen wollten“, sagt Andreas Nolte vom Ordnungsamt.

Was auffiel: Viele Wanderfreunde legten dieses Mal einen eher kurzen Zwischenstopp in Oesbern ein. Davon profitierten auch andere Standorte im Stadtgebiet, darunter die Leitmecke und Gastronomie wie Hannis Bauernstuben in Brockhausen.

Die negativen Seiten des Tages: Der Rettungsdienst musste schon am Mittag zwei schwer angetrunkene Jugendliche abtransportieren. Ein junger Mann war auf der Toilette in der Mehrzweckhalle zusammengebrochen. Ein Ersthelfer trat die Tür zu der Kabine ein, um dem Jugendlichen zur Hilfe zu kommen und ihn aus seiner misslichen Lage zu befreien.

Schlägerei zwischen jungen Männern

Später kam es zu einem Handgemenge im Bereich des Kreisels. Die Polizei führte drei junge Männer ab. Es wurden Anzeigen wegen Körperverletzung geschrieben. Den Männern wurden Platzverweise erteilt. Die Polizei ließ sie abholen, damit es nicht erneut zu Auseinandersetzungen kommt. Zur Belustigung der Umstehenden wurde einer von seinem Vater in einem SUV abgeholt. Ein anderer junger Mann wurde ebenfalls abgeholt, stieg aber weiter unten wieder aus. Die Polizei nahm ihn fest. Er verbringt den Rest des Tages nun im Gewahrsam in Iserlohn.

Kurz nach der Schlägerei wurden auch Böller geworfen. Die Polizei zeigte darauf auch in der Menge Präsenz. Die Beamten mussten nichts weiter unternehmen. Insgesamt waren etwa 40 Beamte, ein Sicherheitsdienst mit mehreren Kräften und das Ordnungsamt mit mehreren Kräften im Einsatz. „Es ist immer schwer vorherzusagen, mit wie vielen Besuchern wir rechnen müssen“, sagt Einsatzleiter Reinwald. Die Präsenz zahlte sich aber aus. Die Polizei hatte vorher schon massive Präsenz angekündigt.

Viel Lob für den SV Oesbern wegen Toiletten

Viel Lob gab es für den SV Oesbern. Der Verein veranstaltete nicht nur sein Fest vor der Mehrzweckhalle, sondern öffnete auch die Toiletten für andere Maiwanderer. „Wir haben zwei Reinigungskräfte im Einsatz“, sagt SV-Oesbern-Sprecher Dirk Schwanebeck. Der Verein nahm dafür noch nicht einmal Geld. Viele Gäste bedankten sich dennoch mit einem kleinen Betrag auf dem aufgestellten Teller.

Zu gefährlichen Situationen kam es auf dem Rückweg. Mehrere sturzbetrunkene Jugendliche nutzten nicht den Gehweg an der Seite, sondern liefen mitten auf dem Oesberner Weg. „Wir können nur immer wieder an alle Jugendlichen, aber auch an Autofahrer appellieren, sich rücksichtsvoll zu verhalten“, sagt Andreas Nolte vom Ordnungsamt.

Wie es im nächsten Jahr weitergeht, ist noch nicht klar. Stadtverwaltung und Polizei wollen die Ereignisse aus diesem Jahr zunächst analysieren. Eines steht wohl schon fest: Vom Wandern werden sich wohl die wenigsten Besucher abhalten lassen.

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