Carbondale/Menden. . Aaron Geyman (18) aus Carbondale in Illinois in den USA verbringt ein Jahr in Menden. Der Gast redet über deutsche Freunde, Essen und Träume.

„Wunderschön“, ist das Wort, mit dem der Amerikaner seinen ersten Eindruck vom Sauerland beschreibt. Auf seiner Fahrt vom Flughafen habe er sehr viele Berge gesehen und das habe ihn sehr fasziniert. „Ich habe mich schon an Deutschland gewöhnt“, sagt Aaron Geyman. Der 18-Jährige aus Carbondale in Illinois verbringt ein Jahr in Menden. Seit September 2018 wohnt er hier und besucht das Hönne-Gymnasium.

Aarons Ziel: Ein Studium in Berlin

„Deutschland ist das beste Land für Anthropologie“, erklärt Aaron, warum er ausgerechnet nach Deutschland wollte. Er wolle einmal hier studieren und interessiere sich schon lange für Anthropologie. „Ich liebe gotische Architektur. Alle Details sind einzigartig und individuell. Ich will wissen, was dahinter steckt“, schildert der Amerikaner. Dafür hat er schon einen Plan: Er will sich an der Freien Universität Berlin einschreiben.

Aaron stammt aus Carbondale in Illinois.
Aaron stammt aus Carbondale in Illinois. © Marion Beckmann

„Mit der Highschool bin ich fertig. Aber ich brauche C1 in Deutsch“. Bisher reichen seine Deutschkenntnisse noch nicht für ein Studium in Berlin. Trotzdem ist er optimistisch: „Ich habe mehr Deutsch im ersten Monat hier gelernt, als in vier Jahren Deutschunterricht in der Schule“, sagt Aaron lachend. Trotzdem musste auch er erkennen, dass aller Anfang schwer ist: „Ich habe zu viel Englisch geredet in den ersten vier Monaten ­– fast gar kein Deutsch. Das war nicht gut“, stellt er fest. Seit er im Januar jedoch eine neue Gastfamilie bekam, liefe es für ihn besser: „Sie sprechen kaum Englisch, daher muss ich Deutsch sprechen“, erklärt Aaron.

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Vor allem mit seiner kleinen Gastschwester unternehme er viel, sagt der 18-Jährige. „Außerdem habe ich vorher Netflix auf Englisch geguckt, jetzt gucke ich Netflix auf Deutsch“, erklärt Aaron lachend. Der Streamingdienst fürs Fernsehen ist in mehreren Sprachen verfügbar.

Das Auto aus Amerika fehlt

Auch mit seinem Gastbruder Daniel verstehe er sich sehr gut. Mit ihm teilt er viele Interessen, so dass die beiden sich zum Beispiel zusammen den neuen Marvel-Film „Endgame“ im Kino angucken. Aaron ist nicht der erste US-Amerikaner in Menden.

Für Aaron, dessen weit entfernte Vorfahren ebenfalls aus Deutschland kamen, steht jetzt schon fest: „Ich will in Deutschland bleiben“. Auch wenn er sein Auto aus Amerika vermisse, erklärt er wie gut es ihm hier gefällt: Vor allem ein Ausflug nach Leipzig mit einer alten Freundin habe ihn fasziniert. Auch das deutsche Essen habe es ihm angetan: „Ich liebe gutes, deutsches Brot. Aber mein Lieblingsessen ist Döner“, schwärmt Aaron. Sein Lieblingsfach in der Schule: „Außer Englisch“, sagt er lachend, „ist das Geschichte“. Auch die Stundenpläne seien hier seiner Meinung nach besser. „Aber ich muss hier viel früher aufstehen.“

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