Menden. . Realschüler Jan Kaltenbach aus Lendringsen geht für ein Jahr in die USA. Dagmar Freitag wählt 15-Jährigen für das PPP-Stipendium aus.

  • Der diesjährige PPP-Stipendiat für den Wahlkreis kommt aus Menden
  • Jan Kaltenbach (15) ist Schüler an der Realschule Lendringsen
  • Wohin es genau geht und wann der Flieger abhebt weiß der Mendener noch nicht

Jan Kaltenbach, Schüler der Realschule Lendringsen, ist der diesjährige PPP-Stipendiat, den Bundestagsmitglied Dagmar Freitag für ein Jahr in die Vereinigten Staaten schickt.

Jan – jetzt 15 Jahre alt, Schüler der 10 b an der Realschule Lendringsen und Englischnote „gut“ – hatte sich im Mai vergangenen Jahres beworben. „Ich hatte ein Plakat für das Stipendium in der letzten Ecke unserer Schule gesehen“, erinnert er sich.

Eine Riesenchance

Die Entscheidung fällt schnell: Jan will nach Amerika. Sein Vater Albert Lipsch ermutigt ihn dabei: „Ich freue mich, dass Jan diese Riesenchance wahrnimmt. Er wird dort ganz besondere Erfahrungen machen.“

Der Casus Knacktus: Noch wissen weder Dagmar Freitag noch der 15-Jährige, wo in den Vereinigten Staaten es genau hingeht – und auch nicht genau wann der Flieger abhebt. Der 1. Juli könnte ein Abflugtermin sein oder auch der 1. August oder auch Ende September. Auch das Ziel ist noch unklar: „Es kann sogar sein, dass er beim Einsteigen ins Flugzeug nicht weiß, wo er hinfliegt“, weiß Freitag aus Erfahrung.

Wunschorte im ganzen Land

Präferenzen hätte der Fan der Iserlohn Roosters – der aufgrund seines einjährigen Auslandsaufenthaltes seine Dauerkarte für die Eissporthalle Iserlohn abgegeben hat – schon: „Ich hätte große Lust auf Boston, weil ich die irischen Einflüsse mag und es dort viele Eishockey-Vereine gibt. Chicago soll schön sein, haben mir viele Freunde berichtet. Austin in Texas würde mir auch gefallen – es soll für texanische Verhältnisse liberal sein. Und San Francisco wäre toll, weil es eine der weltoffensten Städte der Welt sein soll.“

Auf jeden Fall muss sich die US-amerikanische Gastfamilie auf einen jungen Mendener einstellen, der weiß, was er will: „Ich hätte große Probleme damit, in ein rassistisches Umfeld zu kommen“, sagt er, um zu verdeutlichen, dass er kein Fan des amtierenden Präsidenten Donald Trump ist. Auch will er das US-Bild seiner Heimat aufpolieren: „Ich bin das Gegenteil aller Vorurteile gegenüber Deutschland“, sagt Jan selbstbewusst.

Es gibt aber ein paar Aktivitäten, die ihm bei seinem Aufenthalt untersagt sind: Er darf sich weder an einer Schusswaffe ausbilden lassen noch an Schießwettbewerben teilnehmen, Alkohol und Drogen sind tabu, und auf keinen Fall darf er in den Staaten einen Pkw-Führerschein machen – letzteres wird ohnehin seitens der deutschen Gesetzgebung nicht anerkannt.

Vorbereitet auf Referate

Seine große Schwester, die für mehrere Monate in Australien war, hat ihn darüber aufgeklärt, was man am meisten bei langen Auslandsaufenthalten vermisst: deutsches Essen.

Ein Abschiedsgeschenk gibt es auch noch von der Bundestagsabgeordneten: Das Buch „The German Bundestag – Functions and Procedures“ – für eventuelle Referate in der US-Schule.