Menden. . Die Bezirksregierung will im kommenden Schuljahr keine sechs Klassen an der Realschule zulassen. Die Kinder müssten dann auf eine andere Schule.
Die Bezirksregierung will verhindern, dass die Realschule mit sechs fünften Klassen in das neue Schuljahr geht. Die Arnsberger Behörde will sogar grundsätzlich nur vier statt der errechneten sechs Klassen zulassen. Für dieses Jahr soll es erneut eine Ausnahmegenehmigung für fünf Klassen geben. Etwa 20 angemeldete Schüler müssten dann stattdessen auf die benachbarte Gesamtschule gehen. Die Realschule hatte mit 161 Anmeldungen für das neue Schuljahr einen Rekord verbucht. Bezirksregierung und Mendener Politik vertreten offensichtlich auseinandergehende Meinungen zum Thema.
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„Bisher liegt uns noch überhaupt kein Antrag der Stadt vor“, sagt Bezirksregierungssprecherin Anna Carla Springob. Allerdings habe es bereits Vorgespräche mit der Stadtverwaltung gegeben. Darin sei der Stadt Menden signalisiert worden, dass die Bezirksregierung grundsätzlich an der im Schulentwicklungsplan vorgegebenen Vierzügigkeit festhält. Aber es solle wie im laufenden Schuljahr eine Ausnahmegenehmigung für eine fünfte Klasse geben, sei angekündigt worden. Die Bezirksregierung habe darauf verwiesen, dass es mit der Gesamtschule in direkter Nachbarschaft eine Schule mit freien Kapazitäten gebe. Entscheidend sei, dass die Schüler an dieser Schule zum gleichen Bildungsabschluss kommen können.
Stadtrat entscheidet am 7. Mai
Der Mendener Schulausschuss-Vorsitzende Peter Maywald (CDU) sieht mit der Entscheidung der Bezirksregierung den Elternwillen ignoriert. Er kündigt an, dass er weiter für eine Sechszügigkeit einstehen wird: „Die Stadt Menden wird hoffentlich in der nächsten Ratssitzung den Antrag auf Sechszügigkeit beschließen. Wir hoffen, dass dann auch für Arnsberg das Elternwahlverhalten ein wichtiges Kriterium ist und die Bezirksregierung dem Elternwillen folgt.“ Maywald sieht an der Realschule ausreichend Raumkapazität und Lehrkräfte.
Vor einem Jahr forderte die Realschule Menden noch eine eigene Sporthalle.
Betroffene Eltern und Schüler können vorerst wenig bis gar nichts unternehmen. Der Stadtrat kann in seiner Sitzung am 7. Mai entweder den Antrag auf Fünfzügigkeit stellen, der dann mutmaßlich von der Bezirksregierung genehmigt würde. Dann wäre bereits klar, dass ein Teil der Schüler nach noch offenen Kriterien umgemeldet werden müsste. Folgt der Stadtrat Maywalds Vorschlag und beschließt den Antrag auf Sechszügigkeit, ist davon auszugehen, dass die Bezirksregierung den Antrag ablehnt. Wie es dann weitergeht, ist offen. Ein Rechtsstreit könnte sich bis in den Sommer ziehen.
Thema in Ratssitzung am 7. Mai
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Peter Maywald zeigt sich unterdessen noch optimistisch: „Wir hoffen, dass Arnsberg mit einer schnellen positiven Entscheidung Sicherheit für die Eltern und Schüler schafft. Ein möglicher formeller Streit darf nicht auf dem Rücken der Eltern und Kinder ausgetragen werden.“
Die Stadtverwaltung verweist auf die anstehende Stadtratssitzung am 7. Mai.
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