Menden. . Das Förderprogramm „Jung kauft Alt“ der Stadt Menden kommt hervorragend bei jungen Familien an. Aber jetzt droht die Geldquelle zu versiegen.

Wenn junge Familien Häuser kaufen, dann ist das in vielerlei Hinsicht gut für die ganze Stadt. Denn diese Familien wollen bleiben, sie sorgen für Zukunft, senken den Altersschnitt im Stadtteil, brauchen seine Kitas und Schulen. Und wenn sie dann auch noch alte Häuser kaufen, werden die Gebäude obendrein noch mit viel Liebe und Enthusiasmus saniert. Um all das zu unterstützen, legte die Stadt Menden 2015 noch unter Bürgermeister Volker Fleige (SPD) ein ungewöhnliches, aber höchst erfolgreiches Programm auf: „Jung kauft Alt“. Dieser Fördertopf drohte jetzt zu versiegen: Die vorgesehenen 300 Euro Aufstockung für Neugeborene konnten schon nicht mehr ausgezahlt werden.

Doch im jüngsten Bauausschuss stockten die Politiker aller Fraktionen die Summe auf 200.000 Euro jährlich ab 2020 auf. Einzige Einschränkung, die allerdings schon seit jeher gilt: Der Stadthaushalt muss es letztlich hergeben.

Zwölf auswärtige Familien gelockt

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Von Heinz-Jürgen Czerwinski

Sage und schreibe 150 Anträge liegen dem Rathaus heute vor, von denen 131 bewilligt werden konnten – bei einem Haushaltsansatz von 110.000 Euro. Bliebe es dabei, dann wäre laut Stadtverwaltung nicht nur für die 19 restlichen Familien-Anträge kein Geld mehr da gewesen, sondern auch für alle künftigen. Denn die Förderung läuft über sechs Jahre, und jetzt waren sämtliche Gelder bis zum Jahr 2021 gebunden. Erst ab 2022 hätte es – bei gleichbleibender Nachfrage von etwa 70 Anträgen pro Jahr – überhaupt wieder neue Bewilligungen geben können. Mit den 200.000 Euro ab 2020 dürfte jetzt sichergestellt sein, dass sämtliche innerhalb eines Jahres eingehenden Förderanträge wieder berücksichtigt werden können.

Zu den bisherigen Erfolgen des Programms zählt, dass es nicht nur Mendener Familien in der Stadt gehalten, sondern bislang auch zwölf auswärtige Familien nach Menden gelockt hat, die hier einen Altbau kauften – und die städtische Unterstützung mindestens als willkommene Unterstützung betrachtet haben dürften. Ebenfalls wichtig: „Eine Konzentration auf bestimmte Stadtteile lässt sich aus der bisherigen Anzahl der Anträge nicht ableiten“, erklärt die Stadt. So hatte das Förderprogramm schon einmal das Budget gesprengt.

3600 Euro Grundbetrag je Familie möglich

Die Modalitäten sehen so aus: Der Grundbetrag der Förderung beträgt 600 Euro im Jahr, also 3600 insgesamt. Für jedes im Haushalt lebende minderjährige Kind kommen eine Aufstockung von jeweils 300 Euro hinzu, bis zu einem Höchstbetrag von 1500. Die Förderung wird jeweils für einen Zeitraum von sechs Jahren gewährt.

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