Fröndenberg/Unna. . Serie vermeintlicher Gift-Anschläge geht weiter: Fröndenberger Außenstelle des Bezirksdienstes kurzzeitig im Ausnahmezustand.
Erneut sind in Fröndenberg durchsichtige Plastikbeutel mit weißem Pulver in Umschlägen verschickt worden – nach dem Justizvollzugskrankenhaus am Hirschberg am Montag traf es am Dienstag die Außenstelle des Bezirksdienstes der Polizei am Himmelmannplatz. Auch hierher wurde ein Brief verschickt, in dem beim Öffnen des Umschlags am Vormittag ein Tütchen mit weißem Pulver gefunden wurde.
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Da die Gefahr nicht auszuschließen ist, dass die Beutel einen Kampfstoff oder eine andere giftige Substanz enthalten könnten, wurde der Bereich um die Polizeidienststelle abgesperrt, die Feuerwehr Fröndenberg traf die nötigen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr.
Durch eine Spezialeinheit der Feuerwehr Dortmund, die „Analytische Task Force“ (ATF), wurde der Umschlag dann gesichert und in einem eigenen Labor zunächst untersucht. Das Ergebnis stand am Dienstagabend noch nicht fest – und damit auch nicht, ob es sich wie im Justizvollzugskrankenhaus um reines, harmloses Backpulver handelte. Die ATF war auch vor im Krankenhaus im Einsatz.
Beutel in Polizeistation nicht geöffnet
Anders als in der Vollzugsklinik sei der Beutel in der Polizeistation Fröndenberg nicht geöffnet worden, erklärte Vera Howanietz, Sprecherin der Kreispolizeibehörde Unna, zu der auch Fröndenberg zählt. Insofern habe es diesmal auch keine Untersuchung der betroffenen Person geben müssen wie am Vortag.
Auch Möbelhaus in Kamen betroffen
Laut Howanietz steht die Polizei vor einem Rätsel. Offenbar wählt hier ein Unbekannter eine perfide Art und Weise, um Menschen in Angst zu versetzen. Menschen in unterschiedlichsten öffentlichen Einrichtungen: Neben dem Fröndenberger JVK traf es am Montag – wie berichtet – auch das Katharinen-Hospital in Unna, wo zeitweilig die erste Etage gesperrt wurde, auch das Rathaus in Werne erhielt die vermeintlich gefährliche Post. Am Dienstag kamen die Fröndenberger Polizei und das Einrichtungshaus Ikea in Kamen hinzu, das laut Vera Howanietz aber nicht evakuiert werden musste.
Mittlerweile fünf Strafverfahren
In allen fünf Fällen seien Strafverfahren eingeleitet, die nach Abschluss der Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft gehen. Warnungen werde es nicht geben, sagte Howanietz. „Da kein Muster zu erkennen ist“ – es also nicht nur Behörden oder nur Kaufhäuser trifft –, können wir gar keine gezielte Warnung aussprechen.“
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Im Übrigen komme das Versenden von Pulver-Päckchen immer wieder vor – was nicht heiße, dass man sie auf die leichte Schulter nehme. Auf die Frage, ob nach Fingerabdrücken auf den Plastikbeuteln gesucht werde, sagte Howanietz: „Unsere Hausaufgaben machen wir schon.“