Menden. . Energieversorger Gelsenwasser stoppt sein Windrad-Projekt am Wälkesberg in Menden. Es fehle an Akzeptanz. Die Gegner wollen weitermachen.
Gelsenwasser legt sein Windrad-Projekt am Wälkesberg in Ostsümmern auf Eis. Das erklärte der Energieversorger auf WP-Nachfrage. „Wir werden nichts gegen die Stadt Menden machen“, sagt Felix Schaack, der das Projekt für Gelsenwasser betreut. Die Mendener Politik hatte eine Veränderungssperre verhängt, weil für das Gebiet ein Bebauungsplan aufgestellt werden soll. Klares Ziel ist dabei, den Bau der Windräder zu verhindern. Das will Gelsenwasser akzeptieren.
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Schaack kündigt an, dass Gelsenwasser aktuell auch keine Klagen gegen politische Entscheidungen aus Menden anstrebe. „Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir nichts gegen Menden machen. Uns ist wichtig, dass wir uns auch daran halten.“ Gelsenwasser wollte gemeinsam mit den Mendener Stadtwerken als Partner (zunächst drei, dann zwei) Windräder mit mehr als 200 Metern Höhe auf dem ehemaligen Standortübungsplatz der Bundeswehr bauen. Der Energieversorger aus Gelsenkirchen hatte sich die Fläche von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben gesichert. Der Bund hatte die Flächen zuvor ausdrücklich mit dem Hinweis auf die Eignung als Windenergie-Standort ausgeschrieben.
Forum Gegenwind will weitermachen
Die Windrad-Gegner vom „Forum Gegenwind“ wollen noch nicht in Jubel ausbrechen. Anwalt und Notar Peter Schnurbus, der in der Gruppe aktiv ist, sagt: „Wir sind nach wie vor wachsam.“ Die Gruppe plane nach wie vor auch für dieses Jahr mehrere Aktionen gegen den Windrad-Bau in Ostsümmern. Es sei nun Aufgabe der Politik, den Bebauungsplan für das Gebiet wie geplant bis zum Ende aufzustellen. Ob dann nicht doch noch jemand am Ende gegen den Planfeststellungsbeschluss klagt, sei jetzt noch gar nicht vorhersehbar.
„Wir sind nicht generell gegen Windkraft“, erklärt Schnurbus, der selbst für die CDU im Stadtrat sitzt. Die Windkraft sei ein Bestandteil der Energiewende. Allerdings sei der Standort in Ostsümmern unweit der Wohnbebauung von Platte Heide denkbar ungünstig. Schnurbus nennt unter anderem die Rotmilan-Vorkommen. Dazu komme die drohende Belastung durch Infraschall.
Wohin dann mit der Windenergie? Menden hatte sich in den vergangenen Jahren immer schwer damit getan, die vom Land geforderten Vorrangflächen für Windenergie auszuweisen. Peter Schnurbus sieht aktuell auch keine anderen Stellen in Menden, die dafür geeignet wären. Es gebe nicht viele Flächen, bei denen es nicht zwangsläufig zu Konflikten mit Umwelt oder Menschen führe: „In den Ruhrwiesen vielleicht. Aber dort weht nicht genug Wind.“ Bislang ist offen, ob Menden irgendwann den Druck bekommt, Flächen ausweisen zu müssen. In der Vergangenheit hatten Verwaltung und Politik gesetzte Fristen folgenlos verstreichen lassen.
Eine Sorge kann Gelsenwasser den Windrad-Gegnern nach aktuellem Stand nehmen: Es sei nicht geplant, dass Gelsenwasser seinen Nutzungsvertrag an einen anderen Windrad-Bauer weitergibt, erklärt Schaack. Allerdings laufe noch eine Abstimmung mit den anderen Beteiligten, unter anderem mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben.
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