Menden. . Mendener und Märkische Bank arbeiten bei der Systemumstellung zusammen. Dauerhaft wollen sie noch nicht kooperieren – noch nicht.
Schulter an Schulter präsentieren die Vorstandsvorsitzenden Hermann Backhaus und Ulrich Hackl ihre Systemumstellung. Es ist ein ungewohntes Bild, dass Märkische Bank und Mendener Bank zusammen auftreten. Da stehen schließlich zwei Konkurrenten nebeneinander. Eine dauerhafte Zusammenarbeit sei das nicht, betonen die Banken. Die Märkische Bank zeigt sich allerdings grundsätzlich offen für eine Fusion. Die kleinere Mendener Bank ist dabei – erwartungsgemäß – deutlich zurückhaltender.
„Wir verstehen uns“, sagt Hermann Backhaus von der Märkischen Bank. Man kommuniziere auf dem kurzen Dienstweg, habe oft miteinander zu tun. Im Gespräch mit der WP sagt der Vorstand der Märkischen Bank, angesprochen auf eine mögliche Fusion sogar: „Wir sind immer für Gespräche offen.“ Mendener-Bank-Vorstand Ulrich Hackl bremst, angesprochen auf eine Zusammenarbeit, etwas deutlicher: „Aktuell ist keine Fusion geplant.“
Kuriose Situation auf dem Markt
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Dennoch: Hackl macht keinen Hehl daraus, dass die kleine Mendener Bank mit den gleichen größer werdenden Anforderungen zu kämpfen habe wie eine große Bank. In der Branche gilt: Je kleiner eine Bank, desto teurer sind die Systemkosten je Kunde. Zur Erinnerung: Bei der nur etwas kleineren Fröndenberger Sparkasse, die als kleinste in NRW galt, war die Größe vor zwei Jahren der offizielle Grund, die Fusion mit der Sparkasse Unna-Kamen einzuleiten, um weiter bestehen zu können.
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Die Situation auf dem Mendener Markt ist kurios: Mit Mendener Bank und Märkischer Bank sind gleich zwei Genossenschaftsbanken auf dem Markt aktiv. Die Volksbank Dortmund betreibt zusätzlich einen Geldautomaten, in Fröndenberg sogar eine Filiale. Das Zahlenverhältnis zwischen den beiden Genossenschaftsbanken ist eindeutig: Die Märkische Bank ist etwa viereinhalb Mal so groß, wenn man die Bilanzsumme zugrunde legt. Das heizt auch immer wieder Gerüchte an.
Doppelstrukturen bei beiden Banken
Ist eine „Fusion light“, eine Zusammenarbeit wie bei der Systemumstellung denkbar? „Wir reden über Vieles“, sagt Ulrich Hackl. Konkret seien aber keine weiteren Schritte geplant, die eine Zusammenarbeit der beiden Genossenschaftsbanken manifestieren. Eine echte Fusion wäre für die Kunden wahrscheinlich am wenigsten spürbar. Beide Banken betreiben aber parallel große Filialen in Menden, mit eigenen Angestellten. Es gibt für beide Banken eine eigene Vorstandsebene. Ein Zusammenschluss müsste von den Vertreterversammlungen eingeleitet werden. Die Mitglieder freuen sich aber aktuell noch über hohe Dividende. Die Märkische Bank zahlte im abgelaufenen Geschäftsjahr 4,5 Prozent, die Mendener Bank im Geschäftsjahr 2017 noch 7 Prozent. Zahlen zum Geschäftsjahr 2018 haben die Mendener noch nicht veröffentlicht. Im Jahresbericht 2017 prophezeit die Mendener Bank allerdings „ein „deutlich verschlechtertes Betriebsergebnis“ 2018 und 2019.
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