Menden. . Mitglieder des Schulausschusses sind sich einig: Menden braucht in jedem Fall ein neues Hallenbad, um den steigenden Nutzungsbedarf zu decken.
In der Diskussion um die Schwimmfähigkeit von Grundschülern schilderte die kommissarische Leiterin der Gemeinschaftsgrundschule Platte Heide, Anke Luther, nochmals die aus ihrer Sicht dramatische Lage. Gleichzeitig sind sich die Mitglieder des Schulausschusses einig, dass Menden in jedem Fall ein neues Hallenbad braucht, um den steigenden Nutzungsbedarf zu decken.
Alternative Schwimmhilfen
Zwar seien die Lehrkräfte auf der Platte Heide „bestens ausgebildet“. Allerdings: „Wir waren erschrocken über die hohe Zahl an Nichtschwimmern“, erklärte Luther. Ein Problem sei, dass sich die Schulen an viele Sicherheitsmaßnahmen mit Blick auf den Schwimmunterricht halten müssten. Denn es sei „nicht zulässig, unsichere Schüler in schwimmtiefe Becken“ zu lassen, machte Luther deutlich. Das gelte auch in Verbindung mit Schwimmhilfen, denn auch diese lieferten keine hundertprozentige Sicherheit. „Das können wir nur lösen mit zusätzlicher Wasserzeit im Lehrschwimmbecken.“
Hoffnung auf Becken in Bösperde
Dabei gibt es inzwischen eine gute Nachricht. So machte Achim Richlik von der Stadtverwaltung im Schulausschuss Hoffnung, das derzeit geschlossene Becken der ehemaligen Grundschule in Bösperde im dritten Quartel des Jahres wieder öffnen zu können. „Es muss also noch ein halbes Jahr überbrückt werden“, sagte Richlik. Gleichzeitig sei es nie die Absicht der Verwaltung gewesen, sich in schulische Dinge einzumischen.
Planungen bereits weit gediehen
Das geplante Hallenbad auf dem Evidal-Gelände soll nicht nur für Schulen, sondern auch privat genutzt werden.
Durch die weit gediehenen Planungen, entweder auf dem Evidal-Gelände oder am Gisbert-Kranz-Platz neuzubauen, sei eine „ortsunabhängige“ Planung laut Stefan Weige (FDP) nicht möglich. Dies müsse aber dabei auch berücksichtigt werden, forderte der Fraktionsvorsitzende.
Man habe lediglich Vorschläge machen wollen. Allerdings sei bei einem Unterrichtsbesuch der Verwaltung aufgefallen, dass „60 Prozent der Wasserfläche nicht genutzt werden“. In Absprache mit den Schwimmmeistern sei gesagt worden, „dass man das noch verbessern kann“, so Richlik. Statt sogenannter Poolnudeln – lange Auftrieb gebende Schaumstoffrollen – könnte auf Schwimmgürtel zurückgegriffen werden. Diese wolle die Verwaltung künftig anschaffen. „Die Schaumstoffkissen an den Gürteln sind variabel und können bei Bedarf entfernt werden“, sagte Richlik, der ein Beispielexemplar mitgebracht hatte. Die Gürtel würden den Schülern zudem ein zusätzliches Sicherheitsgefühl geben.
Politik ist sich einig
Die Christdemokraten machten in diesem Zuge einen komplett neuen Vorschlag: „Wir beantragen, mit der Schwimmhallenbauplanung zu beginnen, und zwar ganz konkret“, erklärte Heinz-Josef Karhoff (CDU). Denn derzeit gibt es zwei denkbare Szenarien: Zum einen den Schwimmhallenneubau auf dem Gisbert-Kranz-Platz; zum anderen die Pläne eines privaten Investors auf dem Evidal-Gelände. Mirko Kruschinski (SPD) tat sich mit dem Vorschlag schwer: „Ich kann mit den Planungen nicht viel anfangen. Wir haben keinen Einfluss auf Planungen eines privaten Investors.“ Gleichwohl sei man sich einig, dass Menden ein neues Hallenbad brauche.
Einfluss auf Planungen?
Die Grundlage für den Neubau auf dem Gisbert-Kranz-Platz, so Ulrich Menge von der Stadtverwaltung, werde im kommenden Bauausschuss gelegt. Dann soll der Aufstellungsplan und Flächennutzungsplan auf der Tagesordnung stehen. Gleichzeitig machte Menge deutlich, dass der Investor bereits konkrete Planungen vorgestellt habe. Dabei habe die Verwaltung ihre Überlegungen und welche Voraussetzungen einzuhalten seien dem Investor vorgetragen. Denn eine Besonderheit soll ein Boden werden, der gehoben oder gesenkt werden könne. „Damit ist kein Extrabecken mehr notwendig“, erklärte Menge. Für Stefan Weige (FDP) ein No-Go. Die Verwaltung würde so bereits konkreten Einfluss auf die Gestaltung eines Bades nehmen, ohne notwendige Ausschreibungen durchzuführen. Weige zeigte sich besorgt: „Das ist eine ganz heiße Nummer.“ Unterm Strich stand dennoch die Empfehlung des Schulausschusses an den Rat, „mit den Planungen eines Hallenbades für das Schulschwimmen“, inklusive Frist bis Sommer, zu starten.
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