Menden. . Der Stadtforst hat alle Hände voll zu tun, Sturm- und Käferholz abzutransportieren. Das Hinterlässt Spuren im Wald.
Spaziergänger müssen auf den Waldwegen der Hönnestadt derzeit Vorsicht walten lassen. Maschinen, die für Forstarbeiten rund um Sturm Friederike und von Käfern befallenes Holz eingesetzt werden, haben tiefe Furchen hinterlassen. Stadtförster Dirk Basse bittet um Verständnis.
Aufarbeitung dauert an
„Durch die Aufarbeitung von Sturm- und Käferholz sind die Wege stärker beansprucht“, erklärt Basse. Das habe aber einen ernsten Hintergrund. Denn der Forstschutz stehe für Basse derzeit über der Infrastruktur auf den Wegen. Allerdings sollen die Wege nicht auf Dauer von tiefen Furchen durchsetzt bleiben. Ein Förderprogramm zur Instandsetzung der Pfade – ähnlich wie es es auch schon nach Sturm Kyrill gegeben hat – soll laut Basse auf Dauer Abhilfe schaffen. Ersten Erkenntnissen zufolge hat die Verwaltung demnach noch bis Ende 2020 Zeit, um entsprechende Förderanträge zu stellen. Ziel, so Basse, sei es, die Waldwege Mitte 2020 zu erneuern.
Schäden auf einer Fläche von 1800 Hektar
Wie stark die Schäden durch den Borkenkäfer wirklich sind, machten unlängst betroffene Waldbauern deutlich.
Auf 20.000 Festmeter beziffern sie die Menge des Windwurfholzes. Hinzu kommen laut ersten Schätzungen nochmals 10.000 Festmeter Käferholz auf einer Fläche von rund 1800 Hektar.
Die Auswirkungen des Käferbefalls könnten erst im Laufe des Winters abgeschätzt werden, so Ingo Haurand.
Der vergleichsweise milde Winter böte derzeit beste Voraussetzungen, um Käfer- und Sturmholz abzutransportieren. Denn an vielen Stellen im Mendener Forst kommen die Experten noch immer schwerlich voran. Derzeit ist der Mendener Baubetriebshof (MBB) dabei, die Wege-Infrastruktur in Oesbern instand zu setzen, um einen gefahrlosen Abtransport des Holzes zu gewährleisten. „Da muss man aktuell ein Auge zudrücken“, appelliert Basse an die Mendener Spaziergänger. Durch die Aufbereitung der Pfade im Nachgang der Aufräumarbeiten würden die Waldbesuche auf lange Sicht ohnehin profitieren. Das habe sich laut Basse auch nach Kyrill gezeigt.
Im Wald gern gesehen
Tierische Störenfriede, die ebenso dafür bekannt sind, Wege und Flächen zu durchwühlen, würden derzeit nur vereinzelt gesichtet. Für die Mitarbeiter des Stadtforstes habe es bislang keine größeren Zwischenfälle mit Wildschweinen gegeben. „Wildschweine sind eigentlich sehr willkommen, sie sind gut für die Ansamung der jungen Bäume“, erklärt der Stadtförster. Auf der Suche nach tierischem Eiweiß durchpflügen die Tiere das Erdreich. Dabei legen sie den Mutterboden frei, der deutlich fruchtbarer ist als die oberen Schichten. „Forstschädlinge sind es nicht.“ Einzig an den Banketten entlang der Wege könne die Arbeit der Wildschweine beobachtet werden. Dort wühlen sie den Boden bis auf die Schotterschicht auf, um an Würmer und Co. zu gelangen. Anders als in der Nachbarstadt Hemer – dort haben Wildschweine einen Waldfriedhof verwüstet – gebe es noch keine Berichte über Probleme mit den Tieren im Mendener Forst.
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