Menden. . Nach Sturm Friederike und der sommerlichen Dürre kämpft der Mendener Stadtwald mit dem nächsten Problem: dem Borkenkäfer.
Das Seuchenjahr für den Mendener Stadtforst nimmt kein Ende: Bis ins kommende Frühjahr hinein rechnet Stadtförster Dirk Basse mit bis zu 4000 Festmetern zusätzlichem Schadholz. Grund dafür ist der Befall durch den Borkenkäfer. Denn dieser hat nicht nur die nach Sturm Friederike lebendkonservierten Bäume befallen, sondern macht es sich inzwischen auch in vormals gesunden Pflanzen bequem.
Viel Sturmholz ist bereits an den Mann gebracht
Rund Zweidrittel der 12 000 Festmeter Sturmholz, die durch den Orkan Friederike zu Jahresbeginn angefallen sind, hat Stadtförster Dirk Basse inzwischen verkauft.
Allein durch den Sturm ist eine Fläche von rund 25 Hektar Wald in der Hönnestadt zu Schaden gekommen. Deutschlandweit sollen rund 10 Millionen Festmeter Holz beschädigt worden sein.
Vor rund einer Woche stellte der Kommunale Waldbesitzerverband fest, dass die Städte und Kommunen zur Aufforstung der vom Käfer befallenen Fläche rund 3,5 Millionen neue Pflanzen benötigen. Diesem Verband ist auch die Hönnestadt angeschlossen. Mendens 1. Beigeordneter, Sebastian Arlt, fordert: „Ohne die Unterstützung von Bund und Land werden wir der Lage nicht Herr.“ Doch wie genau die aussehen soll, steht nicht fest.
Anders als „normal“ könne sich die Fichte nicht gegen den Befall wehren, so Stadtförster Dirk Basse. Der Borkenkäfer frisst sich zunächst durch die Rinde und nistet sich im Kambium, der Nährstoffschicht zwischen Rinde und Holz, ein. Die anhaltende Trockenheit verhindert allerdings, dass die Fichten zur Abwehr nötiges Harz in ausreichender Menge produzieren können. „Die Bäume können nicht mehr Ausharzen“, sagt Basse. So seien auch gesunde Pflanzen binnen kürzester Zeit nicht mehr zu retten.
Doch das Problem könnte im schlimmsten Fall noch weitere Kreise ziehen. Denn wenn das Frühjahr 2019 mild ausfällt, könnten die Käfer in der Erde in großer Zahl überleben und die Plage würde von vorn beginnen.