Menden. . Infotag über Auslandshunde im Cafe Arte. Kritiker bleiben der Veranstaltung fern. „Schicksalspfoten“ reisen auf eigene Kosten nach Ost-Europa.

Ist es richtig, sich als vierbeinigen Freund einen Hund aus einem osteuropäischen Tierheim zu holen? Wo es doch in Deutschland auch genügend Tiere gibt, die auf einen neuen Besitzer warten? Die „Schicksalspfoten“ aus Iserlohn und Hemer informierten an Samstag im Café Arte über ihre Arbeit und auch über dieses in der Öffentlichkeit oft kritisch beurteilte Vorgehen. Und wären auch gerne mit diesen Kritikern einer Hunde-Adoption aus dem Ausland ins Gespräch gekommen. „Schade, dass von denen keiner gekommen ist,“ sagte Nicole Sagel, Ehrenamtliche bei den „Schicksalspfoten“.

Gekommen war aber ein gutes Dutzend Hundebesitzer. Viele davon erzählten auf Nachfrage, dass ihre Vierbeiner teilweise Tierschutzhunde aus dem Ausland sind. Ebenso outeten sich manche als „Pflegestellenversager“. Das heißt, die Aufnahme eines Hundes war nur vorübergehend geplant, schließlich wuchs einem das Tier aber so ans Herz, dass es für immerbleiben durfte.

Pflegestellenversager

So ist es auch der Mendenerin Susanne Becker ergangen. Drei Hunde nennt sie schon ihr Eigen. Der vierte, wie alle anderen ein Tierschutzhund der Schicksalspfoten, blieb dann auch unbefristet.

Da Becker Inhaberin des Café Arte ist und mit ihren Vierbeiner in die Mendener Hundeschule von Christin Schüppel geht – die am Samstag auch als Referentin dabei war – entstand die Idee zu der Infoveranstaltung in ihren Räumlichkeiten an der Stadtmauer. „Ich finde die Arbeit der Ehrenamtlichen total bewundernswert“, so Becker. Schließlich sind Sagel und die anderen „Schicksalspfoten“ mehrmals im Jahr für ihre Vermittlungsarbeit in den Partnerheimen in Rumänien. Und alles auf eigene Kosten.

Kritiker, die sagen, es gäbe in Deutschland genug Tiere auf der Suche nach einem Zuhause, nehmen sie sehr ernst. Die Argumente pro Tierschutzhund, so Nicole Sagel: „Auch jeder Hund von dort hat ein liebevolles Zuhause verdient. Außerdem kommen viele Tiere aus unseren Heimen auch daher. Und mit Kastrationskampagnen vor Ort verbessern wir die Situation dort auch langsam aber sicher.“