Menden. . Zweimal werden Haustiere vor dem Haus von Rosemarie Heße-Bredeweg überfahren. Sie beklagt, dass Autofahrer zu schnell unterwegs sind.

Den Ferienbeginn hat sich WP-Leserin Rosemarie Heße-Bredeweg gänzlich anders vorgestellt. Am Montagnachmittag vor einer Woche klingelt es an der Haustür. Ihr Mann öffnet. Rosemarie Heße-Bredeweg hört eine unbekannte Stimme, eilt zur Tür. Was sie dann sieht, schockt sie auch noch rund eineinhalb Wochen später. Katze Merlin liegt tot auf der Straße. Überfahren. Dabei ist es nicht das erste Tier, das direkt vor dem Haus der 66-Jährigen ihr Leben lässt.

Zugelaufen und adoptiert

Im Flur ihres Hauses hängen Bilder ihrer Katze. Hund Lucky grüßt Besucher mit wedelndem Schwanz und präsentiert das eine oder andere Spielzeug. Rosemarie Heße-Bredeweg sitzt mit einem Eis am Wohnzimmertisch. Wirklich fassen kann sie die Ereignisse noch immer nicht. Seit 60 Jahren lebt sie im Fuchshöhlenweg. Der obere Teil der Straße endet wenige Meter nach ihrer Haustür in einer Sackgasse. Die 66-Jährige wolle darauf aufmerksam machen, dass der Fuchshöhlenweg eine Tempo-30-Zone ist. Denn immer öfter brettern Autofahrer viel zu schnell in Richtung Wendehammer am Ende der Straße. Viele nutzen die Lage des Fuchshöhlenweges, um mit ihren Hunden eine Runde im Wald zu drehen.

Zusätzliche Hinweise auf Tempo-30-Zone

Um auf die Problematik im Fuchshöhlenweg aufmerksam zu machen, sucht Rosemarie Heße-Bredeweg nun den Weg in die Politik.

Das Tempo-30-Schild sei nur im unteren Bereich der Straße angebracht. Möglich sei ein weiterer Hinweise der direkt auf dem Asphalt angebracht wird.

Wer ein verletztes Tier an der Straße finde, kann sich bei der Tierhilfe Menden melden.

Seit 1994 kümmert sich der Verein um ausgesetzte, verletzte, misshandelte, entlaufene oder herrenlose Tiere.

Für Notfälle steht die Tierhilfe unter 0170/ 6914430 bereit.

„Es ist nicht wie an einer Hauptstraße, hier rechnet man einfach nicht mit so etwas“, sagt die 66-Jährige.

Doch für Rosemarie Heße-Bredeweg ist der zunehmende Verkehr inzwischen zum Alptraum geworden. Nach Snoopy vor rund drei Jahren ist Merlin schon das zweite Haustier, das direkt vor ihrer Haustür überfahren wurde. „Das hätte auch unser Enkel sein können“, sagt sie. In beiden Fällen hätten sich die Fahrer aber bei ihr gemeldet und seien nicht einfach wieder davon gebraust.

Merlin ist ihrer Tochter, die direkt nebenan wohnt, erst wenige Monate vor dem Unfall zugelaufen. Der Bengal-Mischling mit rot-stromförmigen Muster im Fell sei „vom Himmel gefallen“, wie Heße-Bredeweg sagt, und total auf ihren Schwiegersohn fixiert gewesen. Ihr Enkel frage auch ständig nach einer neuen Katze – doch dieser Wunsch könne momentan nicht erfüllt werden. Zu tief sitzt der Schmerz.

Keine Erklärung

Einen Eigentümer habe ihre Tochter zusammen mit der Mendener Tierhilfe nicht finden können; und so wurde Merlin Teil der Familie. Aus Schicksalsschlägen habe Rosemarie Heße-Bredeweg immer wieder auch versucht, etwas Positives zu ziehen. Für den Tod von Merlin habe sie aber keine Erklärung.

Ein Schild samt Bild prangt am Straßenrand genau an der Stelle, wo Rosemarie Heße-Bredeweg das Tier gefunden hat. „Diesen Anblick werde ich nie wieder vergessen“, sagt die 66-Jährige.