Menden. . Für eine Wohlstands-Studie werden zahlreiche Mendener befragt. Den Anstoß für den Bericht hat der Sozialausschuss gegeben.

Wie empfinden arme Familie ihre Lebensituation in Menden? Wie sieht es bei wohlhabenden Bürgern aus? Das Jahr 2019 soll eine Fülle von lokalen Daten ans Tageslicht bringen. Die Stadt und ein sozialwissenschaftlich ausgerichtetes Fachinstitut wollen der heimischen Politik mit einem Sozialbericht eine Fülle von Handlungsoptionen aufzeigen. Voraussetzung ist dafür eine empirische Studie, die zahlreiche Befragungen nach sich ziehen wird.

Kaum jemand weiß um die Lebenswirklichkeit vieler Mendener. Vor diesem Hintergrund hatte sich der Sozialausschuss der Stadt in der letzten Sitzung des vergangenen Jahres dafür ausgesprochen, dass eine große Studie durchgeführt werden soll. Denn die zuletzt überhaupt erhobenen Daten stammen aus dem Jahr 2015, als sich weit mehr als 2000 junge Mendener freiwillig einer Befragung unterzogen hatten.

In einem ersten Schritt sollen es in diesem Jahr vor allem zwei große Bevölkerungsgruppen sein, deren Lebenswirklichkeit erfasst wird soll: Das sind einmal alle heimischen Mendener im sogenannten Nacherwerbsalter (Senioren, Rentner, Pensionäre). Überdies werden sich Sozialwissenschaftler an Kinder, Jugendliche und ihre Familien wenden.

Alle Fraktionen tragen Projekt mit

Das Projekt „Fortschreibung des Sozialberichts“ geht ursprünglich auf eine Initiative der Bündnisgrünen aus dem Jahr 2017 zurück. Es wird jetzt sogar ausdrücklich von den sozialpolitischen Sprechern aller Ratsfraktionen mitgetragen.

Geworben hat mit Nachdruck Bernd Alban (SPD). Der Vorsitzende des Sozialausschusses drängt beispielsweise auch darauf, die Seniorenarbeit neu auszurichten: „Das ist mir ein großes Anliegen.“ Dabei ist klar: Ohne Untersuchung vor Ort wird es kaum möglich sein, dass Ziel zu erreichen.

Politisch definierte Vorstellungen sind aktuell:

Darstellung von Armutsrisiken; Klärung der Auswirkungen von Armut, differenziert nach Lebensbereichen, Lebensaltersphasen bzw. Zielgruppen;

Vergleich kommunaler Entwicklungen in Menden mit (überörtlichen), zum Beispiel landesweiten Entwicklungen;

Abbildung der Verteilung von Reichtum nach Lebensaltersphasen und Zielgruppen;

Sozialräumliche Analyse hinsichtlich vorhandener Teilhabechancen;

Darstellung der Teilhabebedarfe;

Darstellung vorhandener Strukturen, Rahmenbedingungen und Maßnahmen der Stadt.

Die Zieldefinition lautet: „Im Ergebnis soll der Sozialbericht einerseits einen aktuellen Überblick über die soziale Lage in Menden geben und darüber hinaus zukünftige Handlungserfordernisse zur Verbesserung der Lebenssituation in Menden.“ Das heißt praktisch: Wie können Lebensphasen mit örtlichen Ressourcen mitgestaltet werden?

Die Studie soll auf Jahre hinaus inhaltlich die Arbeit des Sozialausschusses, aber auch des Kinder- und Jugendhilfeausschusses mitprägen.